Ein enger Vertrauter des in russischer Haft ums Leben gekommenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist nach Angaben einer Sprecherin im Exil in Litauen gewaltsam angegriffen worden. "Leonid Wolkow ist gerade vor seinem Haus angegriffen worden", erklärte am Dienstagabend Nawalny-Sprecherin Kira Jarmisch. Unter anderem sei Wolkow mit Tränengas und einem Hammer attackiert worden.
Unterdessen hat Russland nach eigenen Angaben 234 ukrainische Kämpfer beim Versuch des Eindringens in russische Grenzregionen getötet. Das Militär und die Sicherheitskräfte hätten die "terroristischen Formationen" der Ukraine am Dienstag abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Angreifer hätten sieben Panzer und fünf gepanzerte Fahrzeuge verloren.
Über Gefechte im ukrainisch-russischen Grenzgebiet kursierten verschiedene Berichte. Es war unmöglich, unabhängig zu bestätigen, was sich in den russischen Regionen Kursk und Belgorod abspielte.
Nach einem schweren russischen Raketenangriff auf seine Geburtsstadt Krywyj Rih hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski Vergeltung angekündigt. "Wir werden dem russischen Staat als Reaktion darauf Verluste zufügen", sagte Selenski am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. "Sie im Kreml müssen lernen, dass Terror für sie nicht ungestraft bleibt", warnte er. "Nichts wird diese Patienten von ihrem Übel heilen, aber sie werden die Verluste spüren."
Bei dem Raketenangriff auf Krywyj Rih waren am späten Nachmittag zwei Wohnhäuser getroffen und in Brand gesetzt worden. Bis zum Abend bargen die Helfer mindestens drei Tote aus den Trümmern. Weitere 36 Menschen wurden verletzt, unter ihnen sieben Kinder.