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Nazi-Vergleich: BBC ersetzt Lineker mit Tom Hanks

Englands Fußball-Experte Gary Lineker muss nach einem Nazi-Vergleich bei der BBC pausieren. Der Sender hat Probleme, die Lücke zu füllen.

Heute Redaktion
Tom Hanks (r.) war statt Gary Lineker im BBC-Programm zu sehen.
Tom Hanks (r.) war statt Gary Lineker im BBC-Programm zu sehen.
IMAGO/PA Images

"Die BBC hat in den letzten Tagen ausführliche Gespräche mit Gary und seinem Team geführt. Wir haben gesagt, dass wir seine jüngsten Social-Media-Aktivitäten als Verstoß gegen unsere Richtlinien betrachten", teilte ein BBC-Sprecher mit.

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Lineker hatte in einem Tweet am Dienstag die von der Regierung bei ihren Asylplänen verwendete Sprache mit der "von Deutschland in den 30er Jahren" verglichen. Die Politik von Innenministerin Suella Braverman sei "mehr als schrecklich". Lineker präsentiert seit 1999 in der Sendung "Match of the Day" die Highlights der englischen Premier League. Alan Shearer und Ian Wright, beides ebenfalls ehemalige englische Nationalspieler, sagten ihre für Samstag vorgesehene Teilnahme an der Sendung wegen der Entscheidung ab. "Ich habe der BBC gesagt, dass ich morgen nicht dabei bin. Solidarität", twitterte Wright.

Braverman hatte Pläne enthüllt, wonach Migranten daran gehindert werden sollen, den Ärmelkanal mit kleinen Booten zu durchqueren. "Es gibt keinen großen Zustrom. Wir nehmen weit weniger Flüchtlinge auf als andere große europäische Länder", hieß es in Linekers Reaktion: "Das ist einfach eine unermesslich grausame Politik, die sich gegen die Schwächsten richtet."

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Wie geht es nun bei der BBC weiter? Durch die Absagen von Shearer, Wright und Co. gibt es offenbar Probleme, die entstandene Lücke im TV-Programm zu schließen. "Die BBC wird nur dazu in der Lage sein, ein limitiertes Sportprogramm an diesem Wochenende zu liefern. Unsere Programmpläne werden aktualisiert, um das widerzuspiegeln. Diese Änderungen tun uns leid und wir verstehen, dass sie enttäuschend für BBC-Sport-Fans sind. Wir arbeiten hart daran, diese Situation zu lösen und hoffen, das zeitnah zu tun", heißt es vom Sender.

Am Samstag lief dann tatsächlich nur eine 20-Minuten-Kurzfassung von "Match of the Day". Im Anschluss folgte "Sully", ein Film über die Notlandung eines Flugzeugs im New Yorker Hudson River mit Hollywood-Star Tom Hanks als Pilot Chesley "Sully" Sullenberger.

In der Debatte meldete sich auch Liverpool-Starcoach Jürgen Klopp zu Wort. Er solidarisiert sich mit Lineker und meint: "Ich sehe keinen Grund, warum man jemanden auffordert, wegen solcher Aussagen zurückzutreten." Am Samstag hatte Klopp wie alle Spieler und Klub-Funktionäre der BBC kein Interview gegeben. Dabei ginge es nicht darum, "dass ich jetzt die BBC vorführe. Es geht nicht um die Person mit dem BBC-Mikrofon. Er ist offensichtlich nicht die schlechte Person."

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