Österreich

Nazikeller: Ex-ÖVPler bekennt sich "nicht schuldig"

Heute Redaktion
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Bild: »Im Keller« von UlrichSeidlFilm

Die Szene aus einem Film von Regisseur Ulrich Seidl, die ein "gemütliches Beisammensein" in einem mit NS-Devotionalien gespickten Keller im Burgenland zeigt, findet seit Donnerstagfrüh vor dem Landesgericht Eisenstadt ein Nachspiel. Der 58-jährige Kellerbesitzer bekennt sich nicht schuldig wegen Wiederbetätigung.

Die Szene , die ein "gemütliches Beisammensein" in einem mit NS-Devotionalien gespickten Keller im Burgenland zeigt, findet seit Donnerstagfrüh vor dem Landesgericht Eisenstadt ein Nachspiel. Der 58-jährige Kellerbesitzer bekennt sich nicht schuldig wegen Wiederbetätigung.

Die Justiz fuhr Kanonen auf, der Angeklagte kam mit einem Streifschuss davon: Am Donnerstag stand Josef O. (59) in Eisenstadt vor einem Schwurgericht und zitterte vor der Strafdrohung für Wiederbetätigung – bis zu zehn Jahre Haft!

In Ulrich Seidls Film "Im Keller" zeigt Josef O. stolz sein Stüberl, randvoll mit NS-Devotionalien. Vor den Drehs wurde viel getrunken. In Szenen danach staubt der Burgenländer liebevoll ein Hitler-Bild ab und schmettert "Es zittern die morschen Knochen."

Alles Anweisungen von Filmer Seidl, so Josef O. beim Prozess: "Der hat auch gesagt, rechtlich kann nichts passieren. Denn ich bin ja kein Nazi. Ich sammel halt gern." Sein Anwalt Werner Tomanek bat um einen Freispruch: "Der Besitz solcher Sachen ist nicht strafbar. Und politisch hat sich mein Mandant nie betätigt."

Die Geschworenen verzichteten zumindest auf scharfe Munition: acht Monate bedingt (nicht rechtskräftig). Seine Sammlung muss Josef O. abgeben.