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NBA 2K22 im Test: So hast du Basketball noch nie erlebt

Das neue "NBA 2K22" ist da und erfindet die virtuelle Basketballwelt ein Stückchen neu. Wir haben das Next-Gen-Game auf der PlayStation 5 getestet.

Phillip Platzer
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    Kritische Stimmen behaupten oft, dass fortlaufende Sport-Spiele sich wenig bis gar nicht weiterentwickeln. "NBA 2K22" beweist das komplette Gegenteil. 
    Kritische Stimmen behaupten oft, dass fortlaufende Sport-Spiele sich wenig bis gar nicht weiterentwickeln. "NBA 2K22" beweist das komplette Gegenteil.
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    Kritische Stimmen behaupten oft, dass fortlaufende Sport-Spiele sich wenig bis gar nicht weiterentwickeln. "NBA 2K22" beweist das komplette Gegenteil. So nah habt ihr die Welt des Baller-Lifestyles noch nie erlebt. Mit den adaptiven Tasten des PS5-Controllers fühlt sich das Erlebnis auf dem Court echter und knackiger an als je zuvor, von den Spielern sieht man jeden Schweißtropfen perlen.

    Die NBA-Stars sind unglaublich detailliert und lebensecht umgesetzt, aber auch selbst erstellte Charaktere fügen sich nahtlos ins Game ein. Die Spielmechanik hat sich ein wenig geändert: Für Dunk-Fetischisten wird es schwieriger, man muss zum richtigen Zeitpunkt den Stick loslassen, sonst scheitert man kläglich am Rim. Auch für Alley-Oops muss man auf der Hut sein, in einem kleinen Fenster Viereck drücken.

    "All In" im neuen Karrieremodus

    Die Dreier-Spezialisten haben im Game ebenso ein neues Asset dazu bekommen, nicht nur das Timing sondern auch die richtige Flugkurve ist entscheidend, ob der Dime gedroppt – also der Ball im Korb tatsächlich versenkt wird. Es dauert ein wenig, sich an die Neuigkeiten zu gewöhnen, sollte man Schwierigkeiten haben, dann lässt sich die Computer-KI maßgeschneidert regulieren.

    NBA 2K22 geht diesmal "All In" mit dem neuen Karrieremodus und wird damit wohl zum Vorreiter für künftige Sport-Spiele. Doch Vorsicht! Wer glaubt, dass man sofort mit dem Ballen beginnen kann, der liegt falsch. Die ersten ein, zwei Stunden gehen schon mal mit der Charakter-Erstellung und Definition drauf. Wenn man seinen Spieler optisch bis ins kleinste Detail angepasst hat - bis zum linken Backenzahn hin kann man eigentlich alles einstellen - geht's an den sogenannten "Build".

    Ein NBA-Star ganz für dich alleine

    Man kann sich seinen NBA-Star ganz genau auf den Leib schneidern. Dabei werden in den fünf Hauptkategorien Finishing, Werfen, Passen, Defensive und Körper jeweils Potenzial-Maximalwerte festgelegt. Im ersten Versuch wurde unser Power-Forward ein "Vielseitiges Zonenmonster", im zweiten Build bekam unser Small-Forward den "Post-Playmaker" zugeschrieben. Die Möglichkeiten an Spezialisierung sind praktisch endlos.

    Ebenso kann man noch zwei Spezialfähigkeiten vergeben, dann geht's so richtig mit der Karriere los. Basketball-Influencer "MP" hat sich schon auf Social Media einen Namen gemacht, einige Stars folgen unserem Charakter bereits auf seinen Kanälen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Ricky will MP aber den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter machen. Dazu kommt man in eine neue, riesige Stadt. Der Karrieremodus wurde um RPG-Elemente aufgewertet.

    Riesige neue Stadt mit Sport-Quests

    In der Open World kann man sich natürlich frei bewegen, dankenswerterweise gibt's von Beginn an ein Skateboard, damit man nicht nur zu Fuß gehen muss. In der Folge kann man sich sogar Go-Karts oder Zip-Lines als Fortbewegungsmittel erspielen. In der City poppen immer wieder neue Quests auf, denen man nachgehen kann. Der Charakter will nicht nur auf der Attributs-Ebene aufgewertet werden.

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    Mit der Zeit kann man sich ein eigenes Mode-Label aufbauen, ein Musikstudio aufmachen. Natürlich stehen auch bald die großen Sponsoren Schlange... man baut sich Schritt für Schritt seine eigene Marke auf. Bevor wir den Court zum ersten Mal betreten, ist erstmal ein Shopping-Trip angesagt. Hier treffen wir schon auf die ersten Quests, erspielen uns ein paar MVP-Points und verdienen ein bisschen Kohle.

    Viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung

    Jede große Marke hat mittlerweile einen eigenen Store mit Leiberln, Hosen, Schuhen. Auch ein paar Spezialgeschäfte mit lustigen Utensilien sind in der Mall zu finden. Mit Echtgeld kann man sich auch relativ rasch eine dicke Geldbörse verdienen, wir bleiben sparsam. Nur die Full-Sleeve-Tattoos mussten einfach sein. Ach ja, es geht ja eigentlich um Basketball... In der City kann man schon sehr gut "picken" bleiben, die Zeit vergeht wie im Flug.

    Die Ladezeiten sind übrigens für den Umfang der Stadt sehr angenehm kurz. Das Spiel gibt uns vier Möglichkeiten, um uns weiterzuentwickeln. Man kann auf's College gehen, sein Glück in der G-League versuchen, sich direkt zum NBA-Draft anmelden oder einfach eine Street-Ball-Legende in den Online-Parks werden. Wir entscheiden uns für das College, scheitern aber gleich an der ersten Challenge im Play-off.

    Das volle Leben eines Sport-Profis

    Mit dem Rückschlag gehen wir aber ganz gut um, unterschreiben in der G-League, um unseren Draft-Wert für ein künftiges NBA-Engagement zu steigern. Wie bei der Charakterdefinition und in der Stadt lässt NBA 2K22 sehr viele Entscheidungen offen, Cut-Szenen und Dialoge gibt's aber überall. Langweilig wird einem auch nie, schließlich muss man ja auch noch trainieren und im Fitness-Center an seiner Ausdauer arbeiten - das Leben eines NBA-Profis eben.

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    Fazit: Die neuen RPG-Elemente werten das Game unglaublich auf, man sollte aber viel Zeit und Passion für den Baller-Lifestyle mitbringen. Einfach mal schnell zum NBA-Champion durchflitzen wird es nicht spielen. Optisch, spielerisch und eben auch durch den Karriere-Modus ist "NBA 2K22" ein Pflichtkauf für jeden Basketball-Fan und wird auf jeden Fall künftige FIFAs, Maddens und Co. ins Schwitzen bringen.

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