Wien

"Sommerspritzer" am Kahlenberg verwundert die Döblinger

Nebelduschen und Co. gegen Hitzeinseln sind nicht neu. Dass nun aber auch der Wienerwald als "Hot Spot" gilt, erstaunt nicht nur den Bezirkschef.

Louis Kraft
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    Was macht eine Nebeldusche mitten im schattigen Wald", fragt sich (nicht nur) Döblings Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP).
    Was macht eine Nebeldusche mitten im schattigen Wald", fragt sich (nicht nur) Döblings Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP).
    BV19

    Die Sommer werden immer heißer, die Tropennächte immer häufiger – mit diesen und ähnlichen Argumenten begründet die Stadt ihre Abkühlungsoffensive mit Nebelduschen und Trinkwasserspendern. Doch während dies in vielen Bereichen der Stadt, also da wo tatsächlich die Sonne herunter brennt und kaum ein Baum für Schatten sorgt, Sinn macht, gibt es offensichtlich auch Standorte, die verwundern.

    "Wie ernst nimmt sich die Stadtregierung?"

    Eben einen solchen hat nun Döblings Bezirkchef Daniel Resch (ÖVP) entdeckt: Mitten im dichtbelaubten Wald des Kahlenbergs und nur wenige Schritte vom Parkplatz Josefsdorf entfernt, stellte die Stadt vor rund einer Woche einen "Sommerspritzer" auf. "Wenn das Satire oder ein Kunstprojekt sein soll, dann ist es gelungen. Falls es sich jedoch um eine Maßnahme zur Kühlung heißer Plätze, wie Frau Stadträtin Sima (SPÖ, Anm.) sagt, handelt, muss ich mich schon fragen wie ernst sich diese Stadtregierung selbst nimmt", erklärt Resch gegenüber "Heute".

    "Einziger Effekt dieser Dusche ist Waldboden in Schlamm zu verwandeln"

    Auf der Webseite der Stadt erkläre Sima, man müsse "neben dem aktiven Kampf gegen den Klimawandel auch Maßnahmen setzen, um die Auswirkungen der globalen Klimakrise zu mildern, dabei geht es in der Stadt vorrangig um die Kühlung der heißen Plätze". Was eine Sprühdusche im schattigen Wald am Rande von Wien zu suchen hat, bleibt für den Döblinger Bezirksvorsteher jedoch unbeantwortet. "Den einzigen Effekt den diese Dusche mitten im Wienerwald hat, ist den unbefestigten Waldboden in Schlamm zu verwandeln", Resch. 

    Als sinnvoller wäre Resch die Aufstellung an Orten sehen, an denen es wirklich heiß wird. "Der Vorplatz beim Bahnhof Heiligenstadt Richtung Karl-Marx-Hof bietet sich an", so der Bezirkschef. 

    Stadt klärt auf: Sommerspritzen auch auf Wanderwegen

    Auf "Heute"-Rückfrage erklärt die zuständige MA 31-Wiener Wasser, dass die "Sommerspritzer", also Wasserhydrant mit aufgesetzter Nebeldusche auch entlang von Wanderwegen für Erfrischung sorgen. Und der Weg vom Parkplatz Josefsdorf sei ein Wandergebiet.