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Neffe des Scheichs bricht sein Schweigen

Die nach London geflüchtete Prinzessin Haya von Dubai wird demnächst vor Gericht die brutale Wahrheit sagen, hofft ein Angehöriger.

Heute Redaktion
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Marcus Essabri lebt zwar seit seinem 14. Lebensjahr in Großbritannien, aber weiß aus erster Hand, was sich in der Familie von Dubais Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum abspielt. Er ist der Neffe des Scheichs, dessen Hauptehefrau, Prinzessin Haya, vor gut einem Monat nach London geflüchtet war, aus Furcht vor ihrem Ehemann. Ihre zwei Kinder und 31 Millionen Pfund hatte sie dabei.

Am 30. und 31. Juli findet nun in London eine Gerichtsverhandlung statt. Wie beide Parteien in einem gemeinsamen Statement schrieben, gehe es bei der Anhörung um das Wohlergehen der beiden Kinder - und nicht um die Scheidung oder Finanzen.

Der Neffe wünscht sich, dass Prinzessin Haya dann auspackt. "Ich hoffe, dass Prinzessin Haya die Gerichtsverhandlung nutzt, um der Welt zu erzählen, wie sie behandelt wurden. Sie hat die Möglichkeit, diesen armen Frauen etwas Gutes zu tun", sagt der Verwandte im Interview mit der australischen Nachrichtensendung "60 Minutes".

Mit "diesen armen Frauen" spricht Essabri zwei weitere Kinder des Scheichs an, die Prinzessinen Latifa und und Shamsa. Beide hatten versucht, vor ihrem Vater zu flüchten - Shamsa bereits im Jahr 2000, Latifa erst letztes Jahr. Beide Fluchten scheiterten, beide wurden zurück nach Dubai gebracht. Seither wurden sie nicht mehr gesichtet.

"Ich hätte nicht überlebt"

Essabri sagt zum Schicksal von Latifa und Shamsa: "Ich würde nicht einmal ein Tier so behandeln, wie sie behandelt wurden." Er wisse davon, weil Shamsa ihm davon erzählt hatte. Als er daraufhin deren Mutter ansprach, sei er zu einer Persona non grata erklärt worden.

Sowieso sagt Essabri, dass er in Dubai unerwünscht sei. "Ich passe nicht in das Bild." Er bezeichnet sich als Transgender und vollzog vor etwa zehn Jahren den Wechsel von der Frau zurm Mann. "Wenn ich dort geblieben wäre, ich glaube, ich hätte nicht überlebt." Er hoffe nun, seine Verwandten bald umarmen zu können und sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. (roy/20 Minuten)