Ein Neffe des 2006 hingerichteten ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein wurde am Bahnhof Traiskirchen in Niederösterreich gefasst. Der Mann wird seit 2006 im Irak gesucht, er war jahrelang untergetaucht.
Bei einer Schleierfahndung wurde der 42-jährige Bashar N. am Donnerstag aufgegriffen, wie ORF und die Kronen Zeitung berichteten. Der Mann habe in Österreich Asyl beantragt.
Routinekontrolle
Bei einer Zivilkontrolle der Polizei am Bahnhof Traiskirchen wurden am Donnerstagnachmittag laut ORF-Online drei Iraker kontrolliert. Die Männer hatten keinen Pass bei sich und gaben an, dass sie mit einem Schlepper mit dem Flugzeug nach Österreich gekommen waren. Ihnen wurden die gefälschten Pässe sofort abgenommen und sie würden nun Asyl beantragen wollen, schildert Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums den Vorfall.
Nachdem den Männern Fingerabdrücke abgenommen und sie durch die Polizei einvernommen wurden, gab ein Mann dann zu, ein Neffe des ehemaligen Diktators Saddam Hussein zu sein, so Grundböck.
An geheimen Ort gebracht
Untergebracht wurde Bashar N. inzwischen nicht im Flüchtlingslager von Traiskirchen. Das Sicherheitsrisiko wäre zu groß. Rachesüchtige Iraker könnten Saddams Neffen erkennen. So wurde der "prominente" Asylwerber aus dem Irak vorerst an einem geheimen Ort gebracht.
Jetzt prüfen die Behörden, ob Österreich für das Asylverfahren zuständig ist. Dann wird entschieden, ob den irakischen Behörden Auskunft über Bashar erteilt wird.
Der 42-Jährige Mann wird seit 2006 wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" im Irak gesucht. Im selben Jahr wurde Familienoberhaupt Saddam Hussein wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit hingerichtet. Gegen die ehemalige Herrscherfamilie Hussein werden Ermittlungen geführt.
