Österreich

Neffentrick: Täter in Haft, Juwelier ließ ihn auffli...

Heute Redaktion
Teilen
Der Juwelier in der St. Pöltener City ließ den Täter auffliegen.
Der Juwelier in der St. Pöltener City ließ den Täter auffliegen.
Bild: Joachim Lielacher

Definitiv den Falschen ausgesucht hatte sich eine Betrügerbande: Ein St. Pöltner Juwelier spielte mit, informierte die Polizei, bei der Geldübergabe wurde der Pole verhaftet.

Statt der erhofften 125.000 Euro in bar von Geschäftsmann Hüseyin Dogan gab es für einen Polen (63) in St. Pölten nur Handschellen von der Polizei.

Ein „Verwandter" aus Deutschland hatte den Juwelier um 11 Uhr am Festnetz in seinem Geschäft in St. Pölten angerufen: „Hallo, kennst mich noch? Ich bin dein Neffe. Ich habe in Schwechat ein Haus gekauft, 50.000 € angezahlt. Wenn ich jetzt nicht 125.000 € zahle, verliere ich 30.000 € von der Anzahlung. Die Zeit drängt aber leider, ich bin beim Notar. Kannst Du mir das Geld borgen?"

Der Familienvater schaltete die Kripo ein, hielt den Anrufer sechs Stunden am Telefon, am Abend wurde ein Treffpunkt zur Geldübergabe vereinbart. Der Pole, getarnt als Notar-Mitarbeiter, erkannte Hüseyin Dogan an der goldfarbenen Tasche (mit Papier gefüllt), ging freudig auf den Juwelier zu - die Kripo in Zivil übernahm den Betrüger.

Der Pole wurde jetzt zu 17 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, ein Bandenboss wurde in Polen verhaftet. Juwelier Dogan: „Man darf nicht wegschauen oder sich wegdrehen, sondern muss Courage zeigen."

(Lie)