Im Mai 2017 wurde Sebastian Kurz zum Parteichef der ÖVP gekürt. Damals fragte "Unique Research" für "Heute", wie ihn die Österreicher beurteilen. Jetzt gibt es die Vergleichswerte für Karl Nehammer. Die sind durchaus spannend:
Für ehrgeizig halten den neuen Kanzler immerhin 70 Prozent. Das ist der höchste Wert bei den fünf Eigenschaften. Wermutstropfen: Bei Kurz waren es 90 Prozent.
Sechs von zehn Befragten bezeichnen Nehammer als durchsetzungsfähig. Angesichts der wieder erstarkten ÖVP-Landeshauptleute ein passabler Wert. Aber auch hier hatte Altkanzler Kurz mit 76 Prozent die Nase vorne.
Nicht einmal die Hälfte (48 Prozent) der Österreicher beurteilen den aktuellen Regierungschef als kompetent. Für 17 Prozent trifft diese Eigenschaft "gar nicht" auf ihn zu. Kurz erreichte hier satte 70 Prozent.
Als Innenminister stand Nehammer für Law-and-Order-Politik ("Flex"-Sager). Dieses Image wirke nach, so Meinungsforscherin Alexandra Siegl. Denn nur für 39 Prozent ist er sympathisch. "Lieblings-Schwiegersohn" Kurz kam auf 67 Prozent.
32 Prozent halten den ÖVP-Chef für fesch. Auch hier hatte Kurz bessere Werte. Allerdings antwortete bei dieser Frage jeder Vierte mit "weiß nicht" oder machte keine Angabe.
In allen fünf Kategorien kommt Nehammer auf mehr "Weiß nicht"- Antworten als Kurz. Siegl: "Er wurde relativ überraschend Kanzler. Die Leute haben noch kein klares Bild von ihm."