Österreich

Nein zu einer Radikallösung

Heute Redaktion
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Der Domplatz in St. Pölten muss schöner werden - aber wie? 800 Einwohner schickten per Fragebogen ihre Wünsche an den Magistrat. Das Ergebnis ist eine Herausforderung: Eine breite Mehrheit plädiert für mehr Grünflächen bei der Neugestaltung, mehr als 50 Prozent der Befragten wollen aber, dass die 160 Parkplätze bleiben.

Eine Umgestaltung des Domplatzes ist erwünscht, aber möglichst keine Radikallösung. Das ergab die Meinungsumfrage unter den Bürgern. Nur knapp 21 Prozent wollen die Fahrzeuge mit Gewalt vom Platz vertreiben. Der Bürgermeister nimmt es zur Kenntnis: Offensichtlich wünscht sich die Bevölkerung keine autofreie Lösung, solange die Park&Ride-Anlagen und Parkhäuser beim Bahnhof nicht realisiert sind, sagt Matthias Stadler. Lediglich auf 18 der 800 ausgewerteten Fragebögen findet sich ein klarer Hinweis auf den Wunsch nach einer Tiefgarage am St. Pöltener Domplatz - die aber ohnehin wegen der archäologischen Bodendenkmäler vom Bundesdenkmalamt abgelehnt wird. Wirklich neue Erkenntnisse bringt die Umfrage in Wahrheit nicht. Denn bei der Frage, wie der Platz attraktiver gestaltet werden soll, lässt sich bloß ein eindeutiger Bedarf an WC-Anlagen (72 Prozent) herauslesen. Grünanlagen und Schanigärten sind zwar erwünscht, aber nicht auf Kosten aller Parkplätze. Dass 85 Prozent der Domplatz-Nutzer ausreichend Papierkörbe oder 73 Prozent eine entsprechende Beleuchtung wollen, ist wohl ohnehin selbstverständlich, so Stadler, der nun die Arbeitsgruppen tüfteln lässt. Wann der Umbau starten soll, ist ungewiss. Auffällig bei der Umfrage: Ein wesentlicher Grund, den Domplatz zu besuchen, ist nach wie vor der Markt. Weiteres interessantes Detail zur Auswertung: 53 Prozent der Befragten kommen zu Fuß in die St. Pöltener Innenstadt. 30 Prozent radeln in die City. Zehn Prozent nutzen den Bus für Einkäufe in der Stadt. Stadler sieht in diesem Ergebnis eine Stimmungslage, die jedenfalls in die Detailplanung einfließen soll.Elisabeth Czastka