Wien

Nein zu Lobautunnel: Stadt "auf Alternativen gespannt"

Am Mittwoch zieht Klimaministerin Gewessler einen Schlussstrich unter das Jahrhundertprojekt Lobautunnel. Die Stadt Wien fordert Alternativen.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch um 9 Uhr hat Umweltministerin Gewessler eine Pressekonferenz anberaumt.
Am Mittwoch um 9 Uhr hat Umweltministerin Gewessler eine Pressekonferenz anberaumt.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Seit den 1990er-Jahren wird an Nordostumfahrung samt Lobautunnel geplant. 2022 hätte es losgehen sollen. Kurz vor Nikolo packt jetzt aber Ministerin Gewessler (Grüne) die Rute aus – und fegt die Pläne vom Tisch. "Heute" berichtete vorab.

Darum will die Stadt den Tunnel

"Jede kleinere Stadt in Österreich hat eine Umfahrung, nur die Millionenmetropole Wien nicht", heißt es von der Stadt. Täglich rollen 230.000 Fahrzeuge über die Tangente. Durch die Nordostumfahrung und begleitende Maßnahmen wären es 77.000 weniger. Der Tunnel sei "eine sinnvolle und ökologisch verträgliche Lösung" und "Teil des im Nationalrat beschlossenen Bundesstraßengesetzes". Ohne Umfahrung komme es zu einer Absiedelung in den Speckgürtel – und damit zu mehr Bodenversiegelung und Pendleraufkommen.

Darum will ihn Gewessler nicht

Die genauen Gründe wird die Ministerin am Mittwoch verraten. Generell sieht sie aber den Ausbau von Straßen angesichts der Klimakrise kritisch. Außerdem brächten neue Straßen mehr Verkehr.

Reaktionen

Der rote Teil der Stadtregierung – der pinke Koalitionspartner ist ja kein Tunnel-Fan – tobt. Es stelle sich die Frage: "Wohin will sie mit dem Verkehr?", raunt es aus dem Rathaus. Auch die schwarze Wiener Wirtschaftskammer ist sauer. Mit einer Stellungnahme wollte man auf die Bekanntgabe am Mittwoch warten. Klar sei aber, dass man sich "das offizielle Ergebnis und vor allem auch dessen Begründung sehr genau ansehen" werde, so WKW-Präsident Walter Ruck. Man sei auf Gewesslers Alternativvorschläge zum Tunnel gespannt.

Kommt die Stadtstraße?

Die – ebenfalls umstrittene – Stadtstraße Aspern dürfte als Verbindung der Seestadt mit der A23 aber fix sein. Der Bau von Wohnungen für 60.000 Menschen in den Stadterweiterungsgebieten "hänge direkt oder indirekt an der Umsetzung", so die Stadt.

Klagen angekündigt

Stadt Wien und Wirtschaftskammer kündigten bereits vor Tagen an, mit allen rechtlichen Mitteln gegen einen Baustopp vorgehen zu wollen. Heißt: Schadenersatzklagen. Daran habe sich nichts geändert, ist zu hören.

Jahrelang wurde an dem Projekt gearbeitet – nun wird es offenbar von Gewessler gestoppt.
Jahrelang wurde an dem Projekt gearbeitet – nun wird es offenbar von Gewessler gestoppt.
APA-Grafik / picturedesk.com
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