Politik

Kanzler Schallenberg muss sich schon entschuldigen

Nach dem Akten-Eklat im Nationalrat entschuldigt sich Kanzler Schallenberg öffentlich. Der dadurch entstandene Eindruck tue ihm leid. 

Leo Stempfl
Teilen
Bundeskanzler Alexander Schallenberg widmete sich seinem Handy statt den Akten.
Bundeskanzler Alexander Schallenberg widmete sich seinem Handy statt den Akten.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Nach weniger als 26 Stunden im Amt muss sich der neue Bundeskanzler Alexander Schallenberg bereits das erste Mal entschuldigen. Unmittelbar zuvor sorgte er mit einem "Wurf-Eklat" im Nationalrat für Aufregung. Dort wird am Dienstag die Sondersitzung anlässlich der neuen Ermittlungen gegen den zweifachen Alt-Kanzler Sebastian Kurz abgehalten.

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger wollte im Rahmen ihrer Rede die Tragweite und Bedeutung der Vorwürfe verdeutlichen. Denn schon im Rahmen seiner Antrittsrede am Montag hielt der Neo-Kanzler fest, dass er die Vorwürfe gegen Sebastian Kurz falsch finde. Um die Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden zu unterstreichen, druckte Meinl-Reisinger die 104 Seiten umfassende Anordnung der Hausdurchsuchung aus und überreichte sie dem neuen Bundeskanzler.

1/8
Gehe zur Galerie
    Meinl-Reisinger übergab Neo-Kanzler Schallenberg den 104 Seiten starken Justiz-Akt im Nationalrat. Dieser "entsorgte" ihn mit verächtlichem Blick auf dem Boden.
    Meinl-Reisinger übergab Neo-Kanzler Schallenberg den 104 Seiten starken Justiz-Akt im Nationalrat. Dieser "entsorgte" ihn mit verächtlichem Blick auf dem Boden.
    Screenshot ORF

    Entschuldigung

    Dieser zeigte sich unbeeindruckt, warf die Justiz-Akten achtlos hinter sich zu Boden und sorgte damit für den ersten Eklat seiner Amtszeit. Beobachter und Politiker warfen ihm Missachtung und Respektlosigkeit gegenüber der Justiz und den ermittelnden Staatsanwälten vor. Sollte der Spitzendiplomat nicht eigentlich über astreine Sitten verfügen?

    Nur wenig später zeigt er aber eine deutlich klarere Fehlerkultur als sein Vorgänger und entschuldigt sich öffentlich: "Das Weglegen der durch Beate Meinl-Reisinger überreichten Unterlage im Nationalrat wird von einigen als Respektlosigkeit gegenüber der unabhängigen Justiz bzw. Beate Meinl-Reisinger gesehen", führt Schallenberg aus.

    "Beides ist keineswegs meine Intention gewesen und es tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist."

    Im Video ist die Szene ab Minute 3:15 zu sehen: