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Neo-Nazis loben Trump nach Charlottesville-Rede

Der US-Präsident hat sich am Montag erneut zu den Ereignissen in Charlottesville geäußert. Anstatt zu beruhigen, goß er weiter Öl ins Feuer.

Heute Redaktion
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"Was passiert ist, war ein schrecklicher Moment für unser Land, aber jede Geschichte hat zwei Seiten", fasste er das Wochenende in Charlottesville aus seiner Sicht zusammen.

"Ich hab mir die Sache ganz genau angesehen, viel genauer als ihr alle zusammen. Es gab auf der einen Seite eine Gruppe die böse war und auf der Seite stand auch eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewaltbereit war", sagte der US-Präsident vor der versammelten Presse im Trump Tower in New York.

Die Gegendemonstranten kamen ohne Genehmigung nach Charlottesville und fielen durch ihr hohes Gewaltpotential auf. "Niemand will das erwähnen", so Trump weiter.

Relativierung der Versammlung

Nicht alle, die sich zur "Unite The Right"-Veranstaltung versammelt hätten, seien Neo-Nazis oder White Supremasists gewesen, relativiert der 71-Jährige. Viele wollten lediglich gegen das Abbauen der Statue des umstrittenen Südstaaten-General Robert E. Lee protestieren.

Für seine Worte erhielt Trump Beifall aus dem Lager der extremen Rechten. David Duke, einer der führenden Köpfe des Ku Klux Klans, bedankte sich für die "Ehrlichkeit und den Mut" des US-Präsidenten.

Richard Spencer, Anführer der Alt-Right-Bewegung, ist stolz darauf, dass Trump "die Wahrheit spricht".

Der US-Präsident war nach einem rechten Terroranschlag bei einer Demonstration in Charlottesville, bei dem eine Frau ums Leben gekommen war, für die zögerliche Verurteilung der Tat heftig kritisiert worden. Mit der Rede am Montag hat er nun aus Sicht seiner Kritiker erneut Öl ins Feuer gegossen.

(baf)

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