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Neonazi-DNA bei toter Peggy: Gerichtsmedizin schuld?

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Paukenschlag am Donnerstag in Deutschland, als es plötzlich eine Verbindung zwischen zwei große Kriminialfällen gab: Die DNA eines NSU-Terroristen wurde bei der Leiche der 2001 verschwundenen Peggy K. (9) gefunden. Doch sind möglicherweise Gerichtsmediziner unabsichtlich dafür verantwortlich?

Überraschung am Donnerstag in Deutschland, als es plötzlich eine Verbindung zwischen zwei großen Kriminialfällen gab: Doch sind möglicherweise Gerichtsmediziner unabsichtlich dafür verantwortlich?

Die DNA des toten Neonazis Uwe Böhnhardt wurde nicht direkt am Skelett der ermordeten 9-Jährigen gefunden, sondern "auf einem Gegenstand am Fundort der sterblichen Überreste", zitiert der Spiegel bayrische Ermittler. Dabei soll es sich um ein bloß fingernagelgroßes Stück einer Stoffdecke handeln.

Die Hintergründe zu einer Verbindung zwischen dem Mädchen und dem NSU-Terroristen sind völlig unklar. Die Gruppierung NSU wird für die Morde an neun türkisch- und griechischstämmigen Menschen und der Polizistin Michéle K. verantwortlich gemacht. Die Polizei muss jetzt überprüfen, ob Böhnhardt das Kind vielleicht sexuell missbraucht und getötet hat. Doch es gibt auch eine andere Theorie, welche die Ermittler beschäftigt.

Ähnlicher Fall wie bei NSU-Polizisten-Mord?

Beide Leichen sind nämlich im selben rechtsmedizinischen Institut in Jena untersucht worden - wenn auch fünf Jahre auseinander. Böhnhardt wurde dort 2011 obduziert, Peggy heuer, nachdem ihre Leiche im Juni gefunden worden war. Ist so vielleicht die DNA des Terroristen zu dem Kind gekommen?

Diese Möglichkeit ist nicht so abwegig, wie man vermutet - vor allem in Bezug auf die NSU: Verunreinigte DNA-Spuren hatten im Jahr 2007 Ermittler zwei Jahre lang an der Nase herumgeführt, als man den Mord an der Polizistin Michèle K. in Heilbronn klären wollte.