Ukraine

Neonazi-Miliz verteidigt Mariupol gegen Putins Truppen

Das rechtsradikale "Regiment Asow" verteidigt Mariupol verbissen gegen die Russen. Auf der Seite der Regierung in Kiew steht diese aber auch nicht.

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    Die russische Armee steht in den Vororten der belagerten Stadt <strong>Mariupol</strong> in Stellung.&nbsp;
    Die russische Armee steht in den Vororten der belagerten Stadt Mariupol in Stellung.
    Reuters

    In den Propaganda-Reden des Kreml wird immer wieder von einer "Entnazifizierung der Ukraine" gesprochen. Der Plan Moskaus ist es, unter anderem, das rechtsradikale ukrainische Asow-Regiment auszurotten. Deren Kämpfer haben sich andersherum der Zerstörung des russischen Feindes verschrieben. Doch auch mit der ukrainischen Regierung sind die Nationalisten nicht zufrieden.

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    Das Asow-Bataillon, gegründet 2014, als der Ukraine-Russland-Konflikt begann, formierte sich aus völkisch Gesinnten und Ultranationalisten, viele wurden aus der Hooligan-Szene rekrutiert. Der Name verweist auf das Asowsche Meer an dem auch Mariupol liegt. Einer der Gründer der Miliz war Andrej Biletzki, Anführer der neonazistischen Organisationen Sozial-Nationale Versammlung und Patriot der Ukraine.

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      Seit 2014 ist das Neonazi-Bataillon "Asow" ein Teil der offiziellen Streitkräfte der Ukraine und kämpft gegen pro-russische Seperatisten im Donbass.
      Seit 2014 ist das Neonazi-Bataillon "Asow" ein Teil der offiziellen Streitkräfte der Ukraine und kämpft gegen pro-russische Seperatisten im Donbass.
      SERGEY DOLZHENKO / EPA / picturedesk.com (Archivbild)

      Neonazi-Trupp verteidigt Mariupol

      Als Erkennungszeichen trägt der Verband ein Emblem mit einer Wolfsangel, einem Symbol, das auch Hitlers SS benutzte und ausgerechnet auch dem Buchstaben "Z" ähnelt, der in Russland zum Pro-Krieg-Zeichen geworden ist. Noch 2014 wurde die rechtsradikale Guerilla-Truppe in den Nachwehen der Krim-Annexion offiziell in die ukrainischen Streitkräfte aufgenommen, fünf Jahre später gab es eine US-Initiative, das Regiment Asow als Terror-Organisation einzustufen. 2017 wurde die Größe des Regiments auf mehr als 2.500 Kämpfer geschätzt.

      Sie sollen jetzt diejenigen sein, die laut "Deutsche Welle" die von Russen längst eingekesselte und zerbombte Hafenstadt Mariupol verbissen verteidigen. "Dank ihrer Selbstaufopferung und der übermenschlichen Tapferkeit sind Zehntausende Leben in der ganzen Ukraine gerettet worden. Mariupol rettet heute sowohl Kiew als auch Dnipro und Odessa", bekräftigte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Montag. Die Kämpfer des nationalistischen Regiments hätten laut Stadtrat von Mariupol dem russischen Feind zahlreiche Verluste zugefügt.

      Ukraines Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in der zweiten Kriegswoche in Kiew.
      Ukraines Verteidigungsminister Oleksij Resnikow in der zweiten Kriegswoche in Kiew.
      General Staff of the Armed Forces of Ukraine / AFP / AFP / picturedesk.com

      Asow-Miliz hat wenig Liebe für Regierung in Kiew

      Doch die Asow-Kommandeure agieren – obwohl sie Teil der ukrainischen Nationalgarde sind – bis heute autonom, wie es in einem "Stern"-Bericht heißt. Sie bildeten in den vergangenen Monaten auf eigene Faust Bürgerwehren gegen den drohenden russischen Einmarsch aus. Sie brachten der Bevölkerung bei, wie man eine Waffe hält oder blutende Gliedmaßen abbindet. Auf einem eigenen Telegram-Kanal hält die Leitung der Miliz über 46.000 Follower auf dem Laufenden.

      Die Beziehung zur Regierung in Kiew bleibt zerrüttet. Noch Anfang des Jahres hatte Asow-Kommandeur Maxim Zhorin behauptet, die Regierung sei "absolut nutzlos". Man habe deshalb die Aufgabe der Verteidigung der Bevölkerung selbst übernommen. Gleichzeitig hat die rechtsradikale Miliz aber Schutzmächte in hohen ukrainischen Staatsämtern. Mit der Amtsübernahme von Präsident Wolodimir Selenski 2019 änderte sich das nicht.

      Auch wenn das Asow-Bataillon momentan für die Ukraine kämpft, wird sich später noch zeigen, ob die Miliz wirklich eine Alliierte der demokratischen Regierung in Kiew bleibt, oder Selenskis Regierung die Büchse der Pandora geöffnet hat.

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        Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com