Österreich

Neonazi-Übergriff: Opfer mitangeklagt

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Mitglieder des Fußball-Fanklubs "Unsterblich" stürmten im Oktober den Raum des Migrantenvereins "ATIGF". Am Dienstag stehen sie vor Gericht - gemeinsam mit Opfern, die sich gewehrt haben.

Mitglieder des Fußball-Fanklubs "Unsterblich" stürmten im Oktober den Raum des Migrantenvereins "ATIGF". Am Dienstag stehen sie vor Gericht – gemeinsam mit Opfern, die sich gewehrt haben.

Der Fanclub "Unsterblich" wurde wegen rechtsradikaler Tendenzen Anfang 2013 von der Austria ausgeschlossen. Im Oktober marschierten 40 Mitglieder der Gruppierung zum Ernst-Kirchweger-Haus in Favoriten. Sieben Männer stürmten mit Besenstielen und Holzlatten ins Haus, um ein kommunistisches Gewerkschaftstreffen (KOMintern) zu stören.

Auf den Stiegen eskalierte die Situation. Ein Angreifer schlug Rudi F. (54) mit Fäusten nieder. Zwei Kollegen des Opfers eilten zu Hilfe, attackierten den Aggressor. Auch sie sitzen wegen Körperverletzung vor Gericht. "Das wird behandelt wie eine Wirtshausschlägerei", kritisiert KOMintern. Der rechtsradikale Aspekt sei nicht berücksichtigt worden.