Niederösterreich

Neos für Aus von Geisterspielen im Amateurfußball

Neos-Landessprecherin Indra Collini und Werner Vogel vom nö. Fußballverband fordern die sofortige Rücknahme der Corona-Beschränkungen.

Erich Wessely
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Neos NÖ-Chefin Indra Collini mit Werner Vogl
Neos NÖ-Chefin Indra Collini mit Werner Vogl
Neos

In einer gemeinsamen Pressekonferenz forderten Neos-Landessprecherin Indra Collini und Werner Vogl vom Niederösterreichischen Fußballverband eine sofortige Rücknahme der Corona-Beschränkungen für Amateursportvereine bei Ampelfarbe Orange.

„Die Vereinskultur in Niederösterreich ist in vielen ländlichen Regionen das Herzstück des gesellschaftlichen Lebens. Dass dieses hohe Gut vom Land mit Füßen getreten wird, finde ich persönlich wirklich erschreckend. Darüber hinaus ist diese Verordnung vollkommen überschießend, denn sie trifft auch Kleinbetriebe hart, für die der örtliche Verein ein lokaler Wirtschaftsfaktor ist“, so Collini, die in der Pressekonferenz aus zahlreichen Schreiben der Sportvereine zitierte.

"Funktionierendes Vereinsleben wichtig"

Werner Vogl, der für die Hauptgruppe Waldviertel des NÖFV die Perspektive von rund 50 Sportvereinen vertritt, betonte die Wichtigkeit der Vereinskultur für den ländlichen Raum. „Gerade in einer Region wie dem Waldviertel, wo viele junge Menschen der Arbeit wegen in Ballungsräume übersiedeln, bleibt das Engagement im Heimatverein. Und am Wochenende kommt man zu diesen Wurzeln zurück. Da ist es vor allem auch für jene, die im Ort bleiben maßgeblich, dass es ein funktionierendes Vereinsleben und lebendige Gewerbebetriebe wie einen Bäcker oder einen Fleischer gibt.“

Vereine seien Orte, in denen alle gesellschaftlichen Gruppen zusammenkämen. „Umso unverständlicher ist es, wenn der Mikrokosmos dieses Miteinanders im Verein nun mutwillig durch eine praxisferne Regelung der Landesregierung zerstört wird. Ich kann auch nicht verstehen, dass sich niemand im Land die Mühe gemacht hat, die Vereine mit einzubeziehen.“

Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit gefordert

Gemeinsam fordern Collini und Vogl die sofortige Rücknahme der Verordnung sowie künftig die Einbeziehung der Vereine – etwa bei einer möglichen Beschränkung der sogenannten 3. Halbzeit. Darüber hinaus fordert Collini eine österreichweit gültige Ampel, die Verlässlichkeit bringe und nachvollziehbar sei.

Die Neos-Landessprecherin kündigt unterdessen einen Antrag im Landtag an, der sich an eine bereits bestehende Online-Petition gegen Geisterspiele in orangen Bezirken ausspricht. „Wir sehen hier die Notwendigkeit, unser Gewicht als Oppositionskraft für die Anliegen der Vereine in die Waagschale zu werfen. Deshalb werden wir diese Petition zum Anlass nehmen und ihren Inhalt in den Landtag bringen. Dann hat auch die ÖVP die Möglichkeit, ihre Haltung gegenüber den Vereinen nochmal zu überdenken.“

 Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister Christian Samwald
Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister Christian Samwald
SPÖ Ternitz

Kritik auch von der FPNÖ

Man würde über die Vereine in Niederösterreich „einfach drüberfahren“, kritisierte auch FP-Landesparteiobmann Udo Landbauer das Zuschauerverbot: „Es braucht eine ordentliche und praxisgerechte Lösung im Sinne der vielen Tausenden Sportler, Funktionäre, Trainer, Eltern und Betreuer, die dahinterstehen.“

"Wie sollen Vereine finanziell überleben?" Diese Frage stellt sich auch SP-Landtagsabgeordneter und der Vizebürgermeister von Ternitz Christian Samwald. Die Verordnung, dass bei Ampelfarbe Orange sämtliche Sport-Veranstaltungen in den betroffenen Bezirken nur mehr ohne Zuschauer stattfinden dürfen, versetze den Amateursportvereinen den Todesstoß.

"Unsere Vereine leben von den Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Kantine und können ohne diese nicht überleben", so Samwald: "Im Durchschnitt verliert beispielsweise ein Verein der 2. Klasse über 2.000 Euro an Einnahmen und das trotz bestehend bleibender Fixkosten! Deshalb muss diese Verordnung umgehend zurückgenommen werden."

"Entsprechende Konzepte ausgearbeitet"

Laut Samwald hätten Vereine in Niederösterreich entsprechende Konzepte ausgearbeitet, die ein sicheres Zusammenkommen der Zuseher gewährleisten: "Geisterspiele verursachen nur Kosten und bringen keine Einnahmen. Die SPÖ Niederösterreich hat deshalb bereits im Mai im Landtag einen Antrag gestellt, der den Vereinen 45 Prozent der nachgewiesenen laufenden Kosten erstatten soll - leider wurde dieser von der ÖVP NÖ vom Tisch gewischt! Nun starten wir einen erneuten Versuch, um unsere Vereine zu unterstützen und werden im Landtag den Antrag einbringen, dass den betroffenen Heimvereinen 1.500 Euro pro Geisterspiel zu erstatten sind, um wenigstens den Einnahmenentfall zu kompensieren."

"Das permanente Abschieben der Verantwortung auf den Bund muss ein Ende haben. Wir erwarten uns, dass auch das Land Niederösterreich Verantwortung übernimmt und mit unbürokratischer finanzieller Unterstützung sowohl den Spielbetrieb als auch die wertvolle Nachwuchsarbeit in unseren Vereinen ermöglicht", so Samwald in einer Aussendung abschließend.

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