Dass Österreich drei Corona-Krisenstäbe, einen im Kanzleramt, einen im Innenministerium und einen im Gesundheitsministerium, hat, mache das Pandemie-Management in Österreich viel zu träge, attestiert Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Sie schlägt deshalb überraschende Änderungen vor: Österreich solle einen "echten", zentralen Krisenstab im Kanzleramt bekommen, außerdem einen Corona-"Erklär-Bär" und eine Corona-Managerin, die die Maßnahmen durchführt.
Auch die Rollen wären laut Meinl-Resinger bereits gefunden, als "Erklär-Bär" solle etwa der Corona-Mahner Gerry Foitik vom Roten Kreuz auftreten. Überraschender ist allerdings die Wahl der Neos-Chefin beim Posten der Krisen-Managerin. Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess solle für die Durchführung der Maßnahmen sorgen. Riess ging zuletzt auf deutliche Distanz zum Corona-Kurs der FPÖ – im "Kurier" bezeichnete sie die Politik von FPÖ-Chef Herbert Kickl als "verantwortungslos".
„"Sie ist für mich die weibliche Inkarnation der schlimmsten Figuren"“
Aufhorchen ließ sie auch mit dem Satz "Ich bin überzeugt, unter Jörg Haider hätte es so eine Politik nicht gegeben". Bei FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch, die jüngst Impfmythen öffentlich verbreitete, bekomme Riess "Gändehaut": "Sie ist für mich die weibliche Inkarnation der schlimmsten Figuren." Geht es nach Meinl-Reisinger, soll Riess nun als Managerin in einem Krisenstab auftreten, der die Regierung berät, Maßnahmen auf den Weg bringt und den Ängste nimmt.
Foitik wiederum solle die Kommunikation verbessern, heißt es. Omikron mache es nötig, nun rasch zu handeln, vorausschauen zu planen und Sicherheitskonzepte auszuarbeiten. Vor allem mit Foitik könne dabei dafür gesorgt werden, dass "Parteipolitik aus der Krisenkommunikation rausgenommen" werde, denn das Vertrauen in Politiker sei massiv geschädigt. Mit an Bord des "echten" Krisenstabs sollen auch Mediziner und Wirtschaftsfachleute sein.