Niederösterreich

NEOS wollen Truppenübungsplatz in Energiepark umwandeln

„Die Energiewende schaffen wir nur, wenn sie ernsthaft in Angriff genommen wird", so Helmut Hofer-Gruber. Das Bundesheer kritisiert den Vorschlag.
Erich Wessely
30.08.2023, 12:47
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Die nö. NEOS wollen den Truppenübungsplatz Großmittel im Bezirk Wiener Neustadt-Land zur Erzeugung erneuerbarer Energien nutzen. NEOS-Wehr- und Kommunalsprecher Helmut Hofer-Gruber regt an, die Umsetzung eines Energieparks für Photovoltaik und Windkraft zu prüfen.

"Turbo für die Energiewende"

„Der Truppenübungsplatz ist der ideale Standort für dieses Pionierprojekt, das durch die Kombination von Wind- und Sonnenkraft ein Turbo für die Energiewende sein könnte. Denn auf diese Weise kann ein Viertel des gesamten niederösterreichischen Stromverbrauchs kostengünstig mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden“, so der Abgeordnete, der auch eine zusätzliche landwirtschaftliche Nutzung der Flächen geprüft wissen will. Laut Hofer-Gruber müsse der "ohnehin sehr überschaubare militärische Betrieb" dafür nach Allentsteig absiedeln. Der Aufwand würde sich aber in Grenzen halten.

Scharfe Kritik vom Bundesheer

Kritik an dem Vorschlag kommt von Bundesheer-Sprecher Oberst Michael Bauer: "Es ist einfach falsch, was hier behauptet wird. Großmittel ist einer der meistgenutzten Übungsplätze überhaupt, er wird jeden Tag frequentiert", so Bauer zu "Heute". Abgesehen davon ist der Truppenübungsplatz ein Natura-2000-Gebiet, einige nur weltweit hier vorkommende Tier- und Pflanzenarten würden bei der Änderung der Nutzung wohl verschwinden. "Zuletzt kommt auch noch der CO2-Ausstoß. Es würde einen unglaublichen Fußabdruck bedeuten", müsste man Soldaten und Gerätschaften immer zwischen dem Waldviertel und dem südlichen NÖ hin- und herbewegen.

"Gewerbeparks für Photovoltaik nutzen"

Zudem schlagen NEOS vor, die ecoplus-Gewerbe- und Industrieparks für den Ausbau von Photovoltaik zu nutzen. Denn während immer mehr private Haushalte auf- und umrüsten, hinke das Land beim Erfüllen der Klimaziele hinterher, erklärt Hofer-Gruber: „Die Wirtschaftsagentur des Landes verfügt über viele Hallen, Freiflächen und Parkplätze, die nur zum geringen Teil zur Stromerzeugung genutzt werden. Es gibt also reichlich Potenzial für den Ausbau von erneuerbaren Energien, das derzeit nicht genutzt wird. Dabei ließen sich diese Flächen im Eigentum des Landes einfach und ohne lange Verfahren nutzen.“

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