Szene

"Freud" auf Netflix: Guter Mystery-Krimi statt Biopic

Die erste österreichische Netflix-Serie "Freud" ist in den Startlöchern. Wir verraten, was euch erwartet.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Fast sechs Jahre gibt es Netflix bereits in Österreich und erst jetzt flimmert die erste Austro-Serie über die Bildschirme. Und die Skepsis ist groß: "Freud" ist nämlich kein Biopic, sondern eine Serie, in der historische Fakten mit einem fiktiven Kriminalfall vermischt werden.

Im Mittelpunkt steht der 30-jährige Sigmund Freud, der im Jahr 1886 in Wien lebt. Seine Begeisterung gilt der Hypnose, eine neue Methode, für die er von der konservativen Gesellschaft der Wiener Ärzte ausgelacht wird.

Wenigstens schenkt ihm das stadtbekannte Medium Fleur Salomé Glauben. Schon bald wird auch Inspektor Alfred Kiss auf Freud aufmerksam. In Wien treibt nämlich ein Serienkiller sein Unwesen. Ob der spätere Begründer der Psychoanalyse bei diesem Fall helfen kann?

Sehr österreichisch und viele überraschende Wendungen

Wer glaubt, dass es sich um eine seichte Serie à la "SOKO Donau" handelt, irrt sich. Es ist viel mehr eine genreübergreifende Serie – etwas zwischen Krimi, Drama, Horror und Mystery. "Freud" punktet vor allem mit vielen überraschenden Wendungen. Langweilig oder vorhersehbar ist es nie. Und es ist eine sehr österreichische Serie. Es ist düster und es wird viel im Wiener Dialekt geredet.

Clever umgesetzt, gute Schauspieler

Dass die Serie kein Biopic ist, stört gar nicht. Regisseur Marvin Krevin strickt die biographischen Fakten mit dem fiktiven Kriminalfall clever zusammen. Lobenswert ist auch die schauspielerische Leistung des Casts, insbesondere Hauptdarsteller Robert Finster ("Hüter meines Bruders"), der bis jetzt nur in wenigen Filmen mitgewirkt hat, sticht hier hervor. Zu den weiteren Darstellern zählen unter anderem Ella Rumpf, Anja Kling und Phillip Hochmair (okay, er ist der Einzige, der ein bisschen künstlich wirkt).

Dass die Serie auch beim internationalen Publikum großen Anklang findet, ist gut möglich. Fakt ist: Als österreichischer Serienjunkie sollte man sich "Freud" auf keinen Fall entgehen lassen.

ORF eins zeigt die achtteilige Serie "Freud" ab 15. März (in Doppelfolgen). Auf Netflix ist sie ab dem 23. März zu sehen.

Mehr zum Thema