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Netflix-Skandal: Sexualisierte Kinder auf Film-Cover

Das Cover des Films "Cuties" zeigte elfjährige Mädchen in sehr knappen Outfits und äußerst aufreizenden Posen. Nun hat Netflix reagiert.

Leo Stempfl
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Symbolbild
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iStock

Der französische Film "Mignonnes" feierte im Jänner am Sundance Film Festival Premiere und erhielt überwiegend positive Kritiken. Vermutlich auch deswegen entschied sich Netflix, sich die Rechte an dem Film zu sichern. So weit, so gut. Doch das Film-Cover, das Netflix für den Film zusammenstellte, löste eine Welle der Empörung aus.

Links das Originalcover, rechts die adaptierte Version.
Links das Originalcover, rechts die adaptierte Version.
Screenshot

Zeigte das Original-Plakat noch die vier Mädchen bei einem Einkaufsbummel in Paris, war das Netflix-Cover schon deutlich expliziter. Die Empörung auf den sozialen Netzwerken, vor allem auf Twitter, war groß. Netflix würde Kinder sexualisieren und Pädophilie begünstigen. In der Beschreibung war von einer "twerking dance crew" die Rede, im Rahmen derer die Protagonistin "ihre Weiblichkeit erforscht".

Eigentliche Handlung des Films: Die elfjährige Amy Diop zieht mit ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern nach Paris und will sich dort einer Tanzgruppe namens "Mignonnes" (auf Englisch "Cuties") anschließen, um so zu mehr Selbstbewusstsein zu finden. Doch die streng religiöse Familie ist dagegen. Die Mädchen geben sich dort sehr erwachsen und es geht um erste sexuelle Erfahrungen. Ein sehr schwieriges Thema, dem sich der Film offenbar gekonnt und angemessen gestellt hat und deswegen mit viel Lob überschüttet wurde.

Petition und Entschuldigung

Eine Online-Petition fand in wenigen Tagen knappe 250.000 Unterzeichner. In Kritik stand weniger der Film selbst als die Vermarktung und das Bild, das Netflix durch Cover und Beschreibung erzeugte. Kurz darauf reagierte Netflix mit einer Entschuldigung. Cover und Beschreibung wurden geändert, man habe den Fehler eingesehen.