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Netflix sagt neue Preis-Keule gegen Account-Sharing an

Netflix kämpft aktuell mit einem starken Kundenschwund. Die bekannte Streaming-Plattform macht jetzt ernst und verlangt einen neuen Aufpreis.

Nicolas Kubrak
Das Account-Sharing ist für Netflix seit längerer Zeit ein Dorn im Auge.
Das Account-Sharing ist für Netflix seit längerer Zeit ein Dorn im Auge.
OLIVIER DOULIERY / AFP / picturedesk.com

Netflix hat schon bessere Zeiten erlebt. Der Streamingdienst hat zuletzt stark an Abonnenten verloren, auch in Zukunft dürfte der Kundenschwund weitergehen – vermutlich in einem noch stärkeren Ausmaß als bisher. Nun möchte Netflix dagegen vorgehen und nimmt sich das Account-Sharing ins Visier.

Account-Sharing ein Dorn im Auge

Der Streamingdienst hat nun einen Plan entwickelt, um die Einnahmen zu erhöhen und das Angebot attraktiver zu gestalten. Wichtiger Punkt: Personen, die Netflix durch Account-Sharing mehr oder minder kostenlos nutzen, sollen blechen. Denn die mehreren Profile pro Abo sollen eigentlich nur von Familienmitgliedern im selben Haushalt benutzt werden. Freunde, Bekannte oder Verwandtschaft, die nicht im selben Haushalt leben, sind nicht inkludiert.

Schon 2019 wollte der Streaming-Gigant dagegen vorgehen, dass nur ein Account bezahlt, aber von verschiedenen Personen genutzt wird. Durch die Corona-Pandemie im nächsten Jahr verzeichnete man einen Neukunden-Boom und die Pläne wurden verschoben. Nun werden sie wieder aufgenommen.

Beginn schon 2023

Nachdem sich die Pandemie wieder beruhigt hat und viele Nutzer ihre Abonnements gekündigt haben, gehen die Zahlen wieder nach unten. Jetzt macht Netflix ernst und möchte der Praxis des Account-Sharings ein Ende setzen beziehungsweise extra Geld dafür verlangen. Laut einem Bericht des Wall Street Journals soll das schon 2023 der Fall sein. Zuerst in den USA, dann soll Europa folgen. Netflix geht davon aus, dass es sich auf Dauer rechnen wird, gegen das Passwort-Sharing vorzugehen.

Aufpreis für Doppelnutzung?

Wie kann Netflix überhaupt kontrollieren, ob die Regeln brav befolgt werden? Eine Option wäre die Kontrolle von IP-Adressen, Geräte-IDs sowie die Aktivität des Accounts. Wenn das Konto auf zwei Standorten und Geräten genutzt wird, könnte es auf Account-Sharing hindeuten. Aber: Netflix erlaubt das Streamen von Filmen und Serien auch außerhalb des eigenen Standorts.

Ein anderer Weg wäre, einen extra Aufpreis für die Doppelnutzung des Kontos zu verlangen oder das Sharing technisch zu erschweren. In Südamerika gibt es dazu sogar schon einen Pilotversuch. Die Kontenbesitzer erhalten Warnungen und bekommen einen Code geschickt, den sie eingeben müssen, wenn sich jemand von seinem Account aus einloggt. Den Code muss man innerhalb von 15 Minuten eingeben, ansonsten kann die Person nicht schauen.

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