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Netflix vom Filmfestival Cannes ausgeschlossen

Festival-Chef Thierry Frémaux bestätigte, dass der Streamingdienst Netflix ab sofort von dem Wettbewerb ausgeschlossen wird.

Heute Redaktion
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Bereits im vergangenen Jahr wurde Festival-Chef Thierry Frémaux dafür kritisiert, dass der US-Streamingdienst Netflix am Wettbewerb des Filmfestivals Cannes teilnehmen durfte. Zwei Filme, "Okja" und "The Merowitz Stories", ritterten damals um die goldene Palme.

Jetzt ist Schluss damit: Der Konzern darf in Zukunft nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen, wie Frémaux nun gegenüber "The Hollywood Reporter" bestätigte:

"Im vergangenen Jahr, als ich die beiden Filme auswählte, dachte ich, ich könnte Netflix überzeugen, sie auch im Kino zu zeigen. Das wurde abgelehnt. (...) Die Netflix-Leute lieben den roten Teppich und wären gerne mit anderen Filmen präsent. Aber sie verstehen, dass die Unnachgiebigkeit ihres eigenen Geschäftsmodell unserem Modell widerspricht." Laut Frémaux seien "die Geschichte des Kinos und die Geschichte des Internets zwei völlig unterschiedliche Dinge".

Spielberg: "Netflix-Filme verdienen keine Oscars"

Erst vor Kurzem meinte US-Regisseur Steven Spielberg, dass Netflix nicht dazu berechtigt sein sollte, einen Oscar zu gewinnen.

Im Gespräch mit "ITV News" erklärte er: "Sobald du dich dem Fernsehformat verschrieben hast, bist du ein Fernsehfilm. In der Tat verdienst du einen Emmy, wenn die Show gut ist, aber keinen Oscar. Ich glaube nicht, dass Filme, die für weniger als eine Woche in einigen Kinos nur symbolische Qualifikationen erhalten, sich für eine Oscar-Nominierung qualifizieren sollten."

Mit seiner Aussage spielt der Regisseur auf Dee Rees' Netflix-Film "Mudbound" an. Dieser erhielt bei den diesjährigen Oscars insgesamt drei Nominierungen in den Kategorien Bestes Adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera und Beste Nebendarstellerin. Der Film wurde jedoch nur eine Woche in den Kinos in New York und Los Angeles gezeigt.

(red)