Schlaflose Nächte im Grätzl

Chaos in Wien – Jugendgang macht Wohnstraße unsicher

Die neue Wohnstraße in der Bernardgasse sollte das Grätzel beleben – doch nun eskaliert die Lage: Jugendliche randalieren, setzen einen Zaun in Brand.
Christoph Weichsler
06.02.2025, 05:30

Die Bernardgasse in Wien-Neubau liegt direkt am Wiener Gürtel – eine der verkehrsreichsten Straßen der Stadt. Ruhe war hier noch nie garantiert. Doch mit der Umgestaltung zur Wohnstraße wollten die Grünen die Lebensqualität im Grätzel verbessern. Das Gegenteil scheint nun der Fall zu sein.

Wo einst nur Parkplätze waren, ist jetzt Platz zum Verweilen – doch die Anrainer bleiben fern. Stattdessen haben lautstarke Gruppen die Straße für sich entdeckt. Sachbeschädigungen und nächtlicher Lärm sorgen immer wieder für Ärger, und die Angst vor weiterer Eskalation wächst.

"Ruf halt die Polizei, du Pu**y!"

Am frühen Morgen des 5. Februars, gegen 1:50 Uhr, machten drei Jugendliche mit lautem Geschrei und Randale die Nacht zum Tag. Sie tobten mit einem Einkaufswagen herum, störten die Nachtruhe und sorgten für Sachbeschädigung. Doch dann eskalierte die Situation völlig: Plötzlich setzten sie einen erst kürzlich errichteten Holzzaun in Brand!

Ein "Heute"-Redakteur wurde aus dem Schlaf gerissen und sah das Chaos aus seinem Fenster. Als er die Jugendlichen anschrie, das Feuer zu löschen, wurde er wüst beschimpft. "Ruf halt die Polizei, du Pu**y!", verhöhnten die Randalierer ihn.

Jugendliche auf der Flucht!

Als der Redakteur die Polizei rief, bemerkten die Jugendlichen offenbar, dass sie beobachtet wurden – und reagierten mit Nervosität. Sie liefen ein paar Meter von der brennenden Stelle weg, ohne das Feuer zu löschen. Die Flammen flackerten noch kurz, bevor sie von selbst erloschen.

Die Polizei reagierte blitzschnell: Wenige Minuten später raste ein Streifenwagen in die Bernardgasse, gefolgt von Verstärkung. Dank ihres schnellen Eingreifens konnte Schlimmeres verhindert werden.

Einer geschnappt – Anzeigen folgen

Laut einem Anrainer konnte zumindest einer der Randalierer gestellt werden. Die Wiener Polizei bestätigte gegenüber "Heute" den Einsatz. Es wurde eine Anzeige wegen Verdachts der Sachbeschädigung gegen unbekannte Täterschaft aufgenommen. Weitere Ermittlungen sind im Gange.

"Null Toleranz" – Reiter weist Zusammenhang zurück

Der Bezirksvorsteher von Neubau, Markus Reiter (Grüne), weist einen Zusammenhang zwischen der Umgestaltung der Bernardgasse und dem Vorfall entschieden zurück. "Vorkommnisse wie diese im öffentlichen Raum gibt es immer wieder vereinzelt – das betrifft ganz Wien bzw. auch ganz Österreich", so Reiter.

Gleichzeitig betont er eine klare Linie gegenüber solchen Zwischenfällen: "Wir zeigen null Toleranz, ganz im Sinne des guten, sicheren Miteinanders im 7. Bezirk." Man stehe in engem Austausch mit der Polizei, zudem werde als ergänzende Maßnahme die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit eingeschaltet.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 06.02.2025, 14:58, 06.02.2025, 05:30
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