Österreich

Neubau-Kaufleute wollen 13A zweiteilen

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:51

Ziemlich genau zwei Monate läuft inzwischen die Suche nach einer Alternativroute für die Wiener Buslinie 13A. Am Montag haben die Kaufleute der Neubaugasse ihren Vorschlag deponiert: Sie treten für eine permanente Zweiteilung der Linie 13A ein. Die Neubauer Bezirksvertretung, aber auch einige Mitstreiter der Händlergemeinschaft, sind von diesem Plan aber wenig begeistert.

Beim . Karl Hintermayer, Chef der gleichnamigen Buchhandlung und Obmann der Interessensvertretung der Neubau-Kaufleute sieht negative Folgen der neuen Route: Gehsteige würden verschmälert, Bäume gefällt, Lkw-Ladezonen aufgehoben und Kunden vertrieben werden, befürchtet er.

Der vom Architekten Gerhard Steixner ausgearbeitete Alternativplan sieht die dauerhafte Zweiteilung der Buslinie vor. Der "13A-Nord" würde demnach von der Josefstadt kommend die Neubaugasse entlangfahren, allerdings schon in die Lindengasse einbiegen und über die Kirchengasse wie gehabt zurückfahren. Der "13A-Süd" würde indes zwischen Hauptbahnhof und Neubaugasse/Schadekgasse pendeln.

Fußweg zwischen Teillinien "zumutbar"

Die Vorteile laut Steixner: Die  Mahü-Fuzo wird durch eine Ampelkreuzung nicht mehr zweigeteilt  und der Neubaugassen-Abschnitt von Lindengasse bis Mariahilfer Straße bleibt ebenfalls nur den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Dass die Fahrgäste dann umsteigen müssten, ist für den Architekten "zumutbar". Denn der Fußweg würde nur gut 200 Meter betragen. Außerdem entleere sich der Bus bei der Mahü-Station derzeit großteils und fülle sich dort neu. Sprich: Nur wenige Fahrgäste blieben über die Bezirksgrenze hinweg im Bus sitzen, will der Architekt aus eigener Erfahrung wissen.

Bezirksvertretung gegen Zweiteilung

Die Neubauer Bezirksvertretung hat sich via einstimmigem Antrag ebenfalls gegen eine Zweirichtungsführung des 13A durch die Neubaugasse ausgesprochen. Von der Teilung hält man hier aber wenig. Beide Bezirksvorsteher-Stellvertreter, Gertrude Brindlmayer (Grüne) und Rainer Husty (SPÖ) - sie waren bei der Pressekonferenz in Vertretung des derzeit urlaubenden Bezirkschefs Thomas Blimlinger (Grüne) anwesend -, warnten vor einer "Filetierung" und verwiesen auf die Nachteile für die Fahrgäste.

Stadt und Wiener Linien seien am Zug, sinnvolle Ausweichrouten zu präsentieren. Sowohl bei den Verkehrsbetrieben als auch im Büro von Verkehrsstadträtin Vassilakou wollte man die Variante nicht kommentieren.

Auch Geschäftsleute skeptisch

Aber auch unter den Shopinhabern gibt es offenbar Skeptiker. Denn die Anbindung an ein öffentliches Verkehrsmittel sei wichtig für eine Geschäftsstraße. Außerdem sei die 13A-Strecke die letzte noch aufrechte Verbindung zwischen dem sechsten und siebenten Bezirk, lauteten einige Wortmeldungen.

Neubaus früherer SPÖ-Bezirksvorsteher Herbert Tamchina - unter seiner Amtszeit wurde die Neubaugasse in den 1990er-Jahren nach ihrem heutigen Erscheinungsbild umgestaltet - riet den Kaufleuten, dafür zu kämpfen, dass sich die Situation für die ansässigen Geschäfte nicht verschlechtere, aber von konkreten Alternativvorschläge den Bus betreffend abzusehen. Denn das sei Aufgabe der Experten der Verkehrsbetriebe bzw. der Stadt.

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