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Neue App: Wandern im eigenen Wohnzimmer

Heute Redaktion
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Bild: privat

App runterladen, spezielle Virtual-Reality-Brille aufsetzen, auf der Couch liegen - und Wandern "gehen". Das kann man mit der TourVR-App des Linzer JKU-Studenten Simon Stix (22). Trotzdem sei seine Erfindung nicht für "Couch-Potatoes" gedacht. Wünscht er sich zumindest

App runterladen, spezielle Virtual-Reality-Brille aufsetzen, auf der Couch liegen – und Wandern "gehen". Das kann man mit der TourVR-App des Linzer JKU-Studenten Simon Stix (22). Trotzdem sei seine Erfindung nicht für "Couch-Potatoes" gedacht. Wünscht er sich zumindest …
Mit der von Stix entwickelten TourVR-App (VR steht für "Virtual Reality") kann man sich aus dem Internet Wandertouren aufs Handy runterladen. Steckt man dann das Mobiltelefon in eine Virtual-Reality-Brille (gibt's im Internet zwischen 5 und 25 Euro zu kaufen), kann man die downgeloadeten Touren daheim fast schön erleben, als wäre man dort. Man kann sich umschauen, sich vom Panorama beeindrucken lassen (siehe Video oben). Und das ohne, dass man das Haus verlässt.

"Diese dreidimensionale, virtuelle Welt wird in erster Linie durch die die im Handy vorhandenen Bewegungssensoren ermöglicht, mit denen die Kopfdrehung des Nutzers vermessen wird. Aus diesen Bewegungsinformationen können die beiden Stereobilder errechnet werden, die auf dem Handydisplay angezeigt und durch Betrachtung zweier Linsen im Brillengehäuse zu einer dreidimensionalen Bild verschmolzen werden — ähnlich wie im 3D Kino", erklärt Simon Stix.

Die Technik: "Lädt man eine Tour-Datei aus dem Internet in die TourVR App, analysiert die App zunächst die aufgezeichneten Wegpunkte, um dann die dazu passenden Satelliten- und Höhenkarten von freien Diensten wie Microsofts "Bing-Maps" und "Mapzen" herunter zu laden. Dieses Kartenmaterial wird als dreidimensionale Panorama-Umgebung um den virtuellen Betrachter herumgelegt. Dabei folgt der Betrachter in einstellbarer Geschwindigkeit der aufgezeichneten Tour - ist aber dennoch in der Lage, währenddessen in beliebige Richtungen zu schauen", so Stix.

Übrigens: Wer sich die App (gibt's im PlayStore, einfach TourVR eingeben) runterlädt, bekommt zur Demonstration gleich eine Höhenwandertour mitgeliefert – von der Postalm über den 2.000 Meter hohen Gamsfeld nach Bad Goisern mit spektakulärem Blick auf das Tennegebirge und Dachsteinmassiv.

So... und jetzt der Haken: Simon Stix' Ziel ist es nicht, sogenannte "Couch-Potatoes" damit ein Wandern ohne Bewegung zu ermöglichen. Sondern, dass man sich vor einer Tour in der wirklichen Welt die Strecke und das Panorama schon vorab anschauen kann. Oder dass man nach der Tour sich virtuell nochmal an den Ausblick erinnern kann.

Das Projekt entstand übrigens am Institut für Computergrafik der Johannes Kepler Universität Linz, und ist ein Beispiel für die innovationsgeleitete Ausbildung der JKU-Informatik-Studierenden.