Wien

Neue Bim 27 verbindet Floridsdorf und die Donaustadt

Die Wiener Linien bauen ihr Straßenbahnnetz aus. Ab September 2025 soll die neue Bimlinie 27 zwischen Strebersdorf und Aspern Nord unterwegs sein.

Louis Kraft
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    Die Stadt Wien baut ihr Öffi-Netz aus. Um die Stadterweiterungsgebiete im Norden der Stadt besser anzubinden, kommt nun eine neue Bimlinie.
    Die Stadt Wien baut ihr Öffi-Netz aus. Um die Stadterweiterungsgebiete im Norden der Stadt besser anzubinden, kommt nun eine neue Bimlinie.
    Stadt Wien

    Die größten Stadtentwicklungsgebiete Wiens liegen in den Flächenbezirken im Norden der Stadt. Um Floridsdorf und die Donaustadt näher zu einander zu bringen, baut die Stadt nun genau dort das Öffi-Netz aus. Neben der U2-Station, der Schnellbahn verbinden auch zehn Buslinien die Seestadt Aspern mit dem Rest der Stadt. Nun kommt eine Bim dazu.

    Die neue Linie 27 soll künftig eine zusätzliche Verbindung der Nachbarbezirke Floridsdorf und Donaustadt schaffen und die Fahrgäste zu gleich drei U-Bahn-Stationen bringen: Im Norden fährt der 27er zur U6 Floridsdorf und über den Kagraner Platz (U1) zur U2-Station Aspern Nord. Aspern Nord wird zum Öffi-Knotenpunkt, wo sich U-Bahn, S-Bahn, Busse und Straßenbahn treffen. Eine Park & Ride-Anlage mit 1.500 PKW-Plätzen bietet auch die Einpendler aus dem Umland eine direkte Umstiegsmöglichkeit auf die Öffis.

    Bis zu 60.000 Wiener sollen vom "27er" profitieren

    Insgesamt werden im gesamten Gebiet bis zu 60.000 Menschen von der neuen Linie 27 profitieren, betonten Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (alle SPÖ) bei der Präsentation der neuen Bim 27.

    "Der Ausbau des Straßenbahnnetzes vor allem auch in den stark wachsenden Stadtentwicklungsgebieten im Norden ist mir ein zentrales Anliegen. Die neue Querverbindung durch die Linie 27 zwischen Floridsdorf und der Donaustadt ist der nächste wichtige Schritt für unsere Klimamusterstadt", so Sima. 

    Neue Bim bringt auch über 300 neue Bäume und Grüngleise

    Neben dem Jahrhundertprojekt U2xU5 investiere die Stadt auch gezielt in den Ausbau des Straßenbahnnetzes. "Denn der Öffi-Ausbau ist ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft mit langfristigem Effekt für den Klimaschutz", ergänzt Hanke. Sein Stadtratkollege Czernohorszky betonte, dass beim Bim-Ausbau auch laufend neuen Grünraum gebe: "Über 300 neue Bäume, Rasengleise und eine begleitende, attraktive Begrünung mit Stauden werten die neue Straßenbahnlinie auf und wirken sich positiv auf das Mikroklima in den Stadtentwicklungsgebieten aus". 

    Neue Radwege, Rasengleise und Bäume auf "zweiter Hauptallee"

    So soll etwa die Hirschstettner Allee zur "zweiten Hauptallee" Wiens werden. Die Hirschstettner Hauptallee wird als grüne Achse ohne Autoverkehr mit drei durchgehenden Baumreihen konzipiert. Die Baumpflanzungen sollen dabei nach dem innovativen Schwammstadt-Prinzip, also vereinfacht gesagt der Sammlung und Nutzung von Regenwasser, erfolgen. Rasengleise und weitere Baumpflanzungen im gesamten Projektgebiet – etwa in der Pirquetgasse (Donaustadt) und ein fast ein Kilometer langes Rasengleis ab der Benndorfgasse (Donaustadt) – sorgen für zusätzlichen Grünraum. Hervorzuheben sind hierbei Baumpflanzungen.

    Daneben entsteht parallel zur Straßenbahn ein attraktiver neuer Radweg für den Alltags- und Freizeitverkehr, der vom Badeteich Hirschstetten über die Berresgasse, die Benndorfgasse, die zukünftige Hirschstettner Hauptallee und die Mayrederbrücke bis in die Seestadt Aspern führt. Parallel zur bestehenden Mayrederbrücke ist eine neue Straßenbahnbrücke vorgesehen. Auf der Brücke ist eine Haltestelle mit direktem Zugang ins Stationsgebäude Aspern Nord vorgesehen, wodurch die Fahrgäste von sehr kurzen Umsteigewegen zu den Zügen der ÖBB, der S80 und der U2 profitieren sollen. 

    Straßenbahnlinie 27: Erste Fahrt zu Schulbeginn im September 2025 

    Die neue Straßenbahnlinie 27 fährt künftig von Strebersdorf über die bestehende Strecke der Linie 26 bis zur Zanggasse und anschließend über die neue Strecke bis zur U2-Station Aspern Nord. Von den 28 Haltestellen werden sechs neu gebaut. Insgesamt wird der 27er 1,1 Millionen Kilometer pro Jahr abspulen, damit umrundet er 28 Mal die Erde. Im September 2025, pünktlich zu Schulbeginn, soll die Linie 27 in Betrieb gehen.

    Die Endstation liegt direkt am Beginn der zentralen Einkaufsstraße der Seestadt Aspern. Die Wege ins künftige Hauptzentrum der östlichen Donaustadt, mit vielen Versorgungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten, soll dadurch einfach und komfortabel werden. Für den Nelson-Mandela-Platz und die Einkaufsstraße wird in den kommenden Monaten ein Gestaltungswettbewerb der Seestadt Aspern (Wien 3420 AG) ausgelobt. Ziel sei dabei die Funktionen eines belebten Verkehrsknotens mit Umsteigewegen und attraktiver Begrünung zu vereinen.

    Neue Anbindung für Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse und Heidjöchl

    Durch die neue Strecke erhalten die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse, in dem rund 3.000 Wohneinheiten sowie zwei neue Parkanlagen mit rund 8.000 Quadratmeter sowie 5.000 Quadratmeter Fläche geplant sind, und das zukünftige Stadtentwicklungsgebiet Heidjöchl eine neue Öffi-Anbindung. Hier soll die Straßenbahnstrecke als Vorleistung bereits vor der Bebauung des Gebiets errichtet werden. 

    Die Stadt Wien und die Wiener Linien investieren rund 100 Millionen Euro bis zur Inbetriebnahme der Linie 27. Der Großteil entfällt auf Bauarbeiten an Gleisen und der neuen Straßenbahnbrücke, Haltestellen, Stromversorgung sowie Signalen, Einbauten oder den neuen Straßenbahngarnituren. Rund 8 Millionen Euro entfallen auf die begleitenden Begrünungsmaßnahmen.