Österreich

Neue brutale Vertreibung Obdachloser regt auf

Heute Redaktion
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Am 15. Oktober vertrieb die Polizei 21 Obdachlose aus dem Stadtpark. Ihr Hab und Gut wurde teilweise von der MA 48 entsorgt. Nun sorgt ein neuer Fall für Aufsehen. Laut "Ö1" werden täglich rund 50 bis 100 Obdachlose aus Wiener Bahnhöfen und Zügen vertrieben. Die ÖBB setzen dazu Securities ein, die teilweise äußerst brutal vorgehen sollen - wie ein ORF-Reporter hautnah miterlebte.

Ihr Hab und Gut wurde teilweise von der MA 48 entsorgt. Nun sorgt ein neuer Fall für Aufsehen. Laut "Ö1" werden täglich rund 50 bis 100 Obdachlose aus Wiener Bahnhöfen und Zügen vertrieben. Die ÖBB setzen dazu Securities ein, die teilweise äußerst brutal vorgehen sollen - wie ein ORF-Reporter hautnah miterlebte.

Der ORF-Reporter sah sich die Situation am Wiener Westbahnhof an, wo laut ÖBB Nacht für Nacht 30 bis 40 Obdachlose aus Zügen geholt werden, in denen sie zu übernachten versuchen. Gegen 1.30 Uhr in der Nacht tauchten Securities auf und forderten die Obdachlosen zum Gehen auf.

Security schlug zu

"Als die jungen Österreicher das Abteil ohne Gegenwehr verlassen, sagt einer ein ordinäres Wort auf Russisch - mehr nicht. Aber ein Security Mann schlägt zu, tritt dem Wohnungslosen in die Kniekehle und bringt ihn zu Fall. Gewehrt hat sich der junge Mann nicht. Er weiß, er kann nur verlieren", heißt es im "Ö1"-Bericht.

"Es geht auch um Steuergeld"

Offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall gibt es bereits eine: "Dafür möchte ich mich entschuldigen. Wir wissen bereits, welche Schicht das war und werden den Vorfall untersuchen", sagt Michael Braun im Gespräch mit "derStandard.at". Es werde nun abgeklärt, ob es sich um ÖBB-internes Sicherheitspersonal, oder um externe Securities handle.

Die ÖBB begründen den Security-Einsatz mit Angst vor Vandalismus, Zigarettenrauch und üblen Gerüchen. "Bei den Obdachlosen ist oft ein Zusammenhang zwischen der Obdachlosigkeit, dem Alkoholismus und einem Vandalismus. Wir bauen schönere Bahnhöfe, kaufen neue Züge, da geht es auch um Steuergeld", erklärte ÖBB-Sprecher Michael Braun gegenüber "Ö1". Die Caritas nimmt den Vorfall zum Anlass, erneut auf aufmerksam zu machen.