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Neue Buhlschaft und Jedermann stellen sich vor

Heute Redaktion
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Der neue Salzburger "Jedermann" heißt Cornelius Obonya. An der Seite des Österreichers, der in der Titelrolle in die Fußstapfen seines Großvaters Attila Hörbiger tritt, wird die bayerische Schauspielerin Brigitte Hobmeier die Buhlschaft geben. Beide Darsteller hatten bereits heuer bei den Festspielen in anderen Rollen brilliert. Die Neuinszenierung des Traditionsstückes von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz übernehmen der Brite Julian Crouch und der Amerikaner Brian Mertes.

Der neue Salzburger "Jedermann" heißt Cornelius Obonya. An der Seite des Österreichers, der in der Titelrolle in die Fußstapfen seines Großvaters Attila Hörbiger tritt, wird die bayerische Schauspielerin Brigitte Hobmeier die Buhlschaft geben. Beide Darsteller hatten bereits heuer bei den Festspielen in anderen Rollen brilliert. Die Neuinszenierung des Traditionsstückes von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz übernehmen der Brite Julian Crouch und der Amerikaner Brian Mertes.

Die Festspiele werden im kommenden Jahr mit ihrem Opernprogramm auch den Hangar 7 bespielen und zeigen Mozarts "Entführung aus dem Serail" als Produktion für Live-Publikum und Fernsehzuschauer. Die auf 2014 verschobene Oper von György Kurtag wird durch Harrison Birtwistles "Gawain" ersetzt.

Hier spricht der neue "Jedermann" Cornelius Obonya erstmals über die Rolle.

"Das war ein veritabler Schock", sagt er im Interview mit "News". "Als der Jedermann plötzlich Realität wurde, da war es nur ein Schock. Man atmet kurz durch, schickt ein Stoßgebet - und dann geht man's an."

Die Diagnose des Vorvorgängers Peter Simonischek, der die Rolle mit einer Mozartkugel verglich, teilt er. "Natürlich hat das etwas davon. Der Jedermann ist tatsächlich in Österreich und im gesamten deutschsprachigen Raum eine enorme Statusgeschichte. Aber im Grunde ist mir dieser Status relativ wurscht. Ich freue mich auf die Rolle. Was Hofmannsthal über Geld erzählt, ist für jede Zeit gültig, und in der Krise besonders. Es geht in diesem Stück um die Furcht vor der Plötzlichkeit des Todes. Deshalb wird es immer überleben."

Obonya will den frühen Tod seines Vaters in die Rolle einfließen lassen. "Ich war neun, und, ja, es war ein heftiger Schlag. Ich habe damals im Zweijahresrhythmus meine Großmutter, meinen Großvater und meinen Vater verloren. Dass ich ein solches Erlebnis in eine Rolle einfließen lasse, ist selbstverständlich. Das ist meine Aufgabe als Schauspieler."

Oma: Paula Wessely, Opa: Attila Hörbiger

Über Elfriede Jelineks Stück "Burgtheater", das die Nazi-Vergangenheit seiner Großeltern Paula Wessely und Attila Hörbiger thematisiert, sagt Obonya: "Ich habe diese Aufführung nie gesehen. Ich bin der Meinung, dass jede Kritik an öffentlich agierenden Menschen, gerade was die Nazizeit - und auch was die Rolle meiner Großeltern und überhaupt aller Künstler darin - betrifft, zu jedem Zeitpunkt legitim und notwendig ist. Über Qualität und Stil, wie das sein sollte, kann man immer streiten."

APA