Wirtschaft

Neue Öko-Steuer – Sprit wird schon wieder teurer

Steigende Treibstoffkosten trotz sinkender Ölpreise: Ab 1. Jänner ist mit der CO2-Bepreisung nochmals mehr für Benzin und Diesel zu bezahlen.

Jochen Dobnik
Ab 1. Jänner werden Benzin und Diesel wieder teurer.
Ab 1. Jänner werden Benzin und Diesel wieder teurer.
Bild: Fotolia.com

Bereits im Herbst 2021 hat sich die türkis-grüne Bundesregierung Regierung auf eine "CO2-Steuer" geeinigt. Aufgrund der Rekord-Inflation und explodierender Preise wurde die Einführung um drei Monate aus Oktober verschoben. Der parallel dazu ausbezahlte 500-Euro-Klimabonus sollte das Sprit-Plus ausgleichen. Jetzt werden mit 1. Jänner 2023 Benzin und Diesel noch einmal teurer!

Doch sind die Spritpreise mit Einführung der "CO2-Steuer" bereits um 9,9 Cent (Diesel) bzw. 8,6 Cent (Benzin) je Liter nach oben geklettert, fällt die Erhöhung zum Jahreswechsel vergleichsmäßig milde aus. "Durch einen Preisstabilisierungsmechanismus halbiert sich der CO2-Preis-Anstieg mit 1.1.2023. Der CO2-Preis wird somit [...] lediglich um 2,5 Euro die CO2-Tonne ansteigen und somit 32,5 Euro betragen", lässt das Klimaschutzministerium Gewessler auf "Heute"-Nachfrage ausrichten.

Klimaschutzministerin <strong>Leonore Gewessler</strong> (Grüne).
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Inflation macht Sprit "günstiger"

Denn so skurril es klingt, die hohe Inflation ist schuld daran, dass die Spritpreise weniger steigen als befürchtet. Zur Erklärung: Für die Bepreisung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes gibt es eben einen oben erwähnten "Preisstabilitätsmechanismus": Steigen die Preise für fossile Energie für private Haushalte deutlich, dann steigt die zusätzliche CO2-Bepreisung nur halb so stark wie geplant, ebenso ist eine Verdoppelung der Steigerung geplant, wenn die Preise deutlich sinken.

Aufgrund der Preisexplosionen in den vergangenen Wochen stiegen die Spritpreise 2023 daher nicht um rund 1,5 Cent je Liter, sondern "nur" um rund 0,75 Cent je Liter. Konkret sind es 0,8 Cent pro Liter Diesel und 0,7 Cent pro Liter Benzin (alle Preise inkl. MwSt.)

Regionaler Klimabonus kommt 2023

Als Ausgleich für die zusätzlichen Belastungen wird es auch 2023 einen Klimabonus geben. War dieser jedoch heuer auf 250 Euro festgesetzt, so besteht er in den kommenden Jahren aus einem Sockelbetrag und einem Regionalausgleich, der jene, die auf das Auto angewiesen sind, stärker entlasten soll. "Je nachdem, wie gut oder schlecht der Wohnort mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden ist und wie gut die Infrastruktur (Krankenhäuser, Schulen etc.) im Allgemeinen ist, erhalten Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich entweder gar keinen Regionalausgleich bzw. 33 Prozent, 66 Prozent oder 100 Prozent des jeweiligen Sockelbetrags pro Jahr zusätzlich als Regionalausgleich", erklärt der ÖAMTC.

Personen unter 18 Jahren bekommen jeweils die Hälfte. Menschen mit Behinderungen, die eine Mobilitätseinschränkung haben, erhalten unabhängig von Wohnort und Alter den Maximalbetrag des regionalen Klimabonus. Die Auszahlung des regionalen Klimabonus erfolgt über das Klimaschutzministerium.

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