Österreich

Video: Die Forderungen der Anti-Corona-Demonstranten

Nach der aufgelösten illegalen Corona-Demo am Freitag zieht am Samstag eine neue Demo durch Wien. Dabei sind Akteure der aufgelösten Demo.

Heute Redaktion
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Nachdem die Polizei am Freitag eine eskalierende Corona-Demonstration am Albertinaplatz aufgelöst hat, fanden sich einige Teilnehmer und neue Demonstrierende auch am Samstag gegen 15 Uhr zu einem neuen Protest in Wien ein. Offenbar hat man aus der aufgelösten Demo gelernt: Statt eine neue anzumelden, sei es ein "normaler Spaziergang", so eine Frau, die sich als Anführerin der rund 30-köpfigen Gruppe hervortat.

Deswegen blieb die Gruppe auch an keinem Platz stehen, sondern zog mit einer Schnur, die den Sicherheitsabstand zeigen sollte, quer durch die Stadt. Passanten wurde zugerufen, den Sicherheitsabstand einzuhalten und nicht "den Systemmedien" zu glauben, sondern "selber zu denken". Man dürfe nicht mehr leben und habe keine Selbstbestimmung mehr. Die Polizei beobachtete und begleitete das Geschehen vorerst.

Die Anliegen der "Spaziergänger". (Video3)

Jüngste Demo war eskaliert

Demonstriert wurde demnach "für Liebe und Zusammenhalt", es sei eine Frechheit, dass es Coronamaßnahmen der Regierung gebe und dass die Demonstrierenden "Die einzigen, die noch arbeiten dürfen, sind Polizisten und Reporter", so die Frau, die Bürger seien frustriert. Der Bundeskanzler und die gesamte Bundesregierung müssten zurücktreten, so die Dame.

Viele der Teilnehmer waren schon am Freitag bei der aufgelösten Demo dabei gewesen. Die von der Behörde untersagte Corona-Demo mit rund 200 Teilnehmer am Albertinaplatz war aus dem Ruder gelaufen. Trotz mehrmaliger Aufforderung weigerten sich die Teilnehmer, die gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung protestierten, die Örtlichkeit zu verlassen, verstießen gegen den Sicherheitsabstand und trugen kaum Schutzmasken. Polizisten wurden ausgebuht und ausgepfiffen.

Wieder weitere Demo angekündigt

Auch als die Polizei mit Identitätsfeststellungen und Video- sowie Bildaufnahmen begann, harrten einige Teilnehmer weiter am Albertinaplatz aus. Ein Mann wurde dabei von Polizisten zu Boden gebracht und vorläufig festgenommen. Die Veranstalter sowie einige Teilnehmer werden angezeigt, zudem wird wegen der möglichen Verbreitung von übertragbaren und potentiell tödlichen Krankheiten ermittelt.

Die Demonstration lockte laut Beobachtern teils ein rechtsextremes sowie Verschwörungstheorien verschriebenes Publikum an. Vor Ort war auch Martin Sellner, Kopf der ultrarechten Identitären Bewegung. Die Veranstalter, die Initiative für evidenzbasierte Corona-Informationen ICI, reagierte auf die Auflösung trotzig: Für kommenden Freitag wurde eine Großdemo vor dem Bundeskanzleramt angekündigt.

"Juden-Rufe" bei der Demo

Geschockt zeigten sich Augenzeugen über "Wir sind die Juden"-Rufe bei der Demonstration und den wildesten Verschwörungstheorien. Ein Teilnehmer hielt eine Rede, dass der neue Mobilfunkstandard 5G schuld am Virus sei, andere orteten "Zwangsimpfungen und Zwangschippungen" der Menschen durch Milliardär Bill Gates und wiederum andere leugneten das Coronavirus komplett.