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Neue Erkenntnisse nach tödlichem Pilz-Mittagessen

Erin P. servierte ihren Gästen, darunter ihren Schwiegereltern, ein Mittagessen, das drei von vier Personen nicht überleben sollten. Und: Sie log.
14.08.2023, 21:09
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Ihre Schwiegereltern sind tot – die Schwester der Schwiegermutter ebenfalls, deren Mann befindet sich in einem kritischen Zustand, wartet derzeit noch auf eine Lebertransplantation. Was als Mittagessen gedacht war, entwickelte sich zu einem Familiendrama unglaublichen Ausmaßes. Erin Patterson aus der australischen Kleinstadt Leongatha brachte mit ihren gekochten Pilzen drei Menschen ums Leben. Ob es wirklich ein Versehen oder ein heimtückischer Mord war, ist nach wie vor unklar. Allerdings gibt es neue Erkenntnisse in dem Fall, die teils kein gutes Licht auf die Gastgeberin werfen.

Laut Berichten der "Daily Mail" hat Erin offenbar versucht, wichtige Beweismittel vor der Polizei zu verstecken. Das Dörrgerät, in dem sie die tödliche Pilzmischung zubereitete, hat sie kurz nach dem Essen auf einer Mülldeponie entsorgt – "aus Panik", wie sie sagt. Der Polizei hatte sie zunächst erzählt, das Küchengerät schon vor langer Zeit weggeworfen zu haben. Die Pilze wurden als Teil der englischen Mahlzeit Beef Wellington serviert, dabei handelt es sich um Rindsfilet mit einer Ummantelung aus pürierten Pilzen.

Auch die Gastgeberin musste ins Spital

Außerdem erzählte Erin der Polizei, sie hätte die Teller vorher befüllt, jedem der Gäste aber freigestellt, seinen eigenen Teller auszuwählen. Sie selbst hätte ebenfalls davon gegessen. Dann nahm das Unheil seinen Lauf: Gail und Don Patterson, die Ex-Schwiegereltern von Erin, begaben sich nur wenige Stunden nach dem Essen ins örtliche Spital, genauso wie Gails Schwester Heather und ihr Ehemann Ian. Ian ist der Einzige, der dieses Mittagessen überleben sollte – bisher jedenfalls.

Nun wurde bekannt: Erin musste ebenfalls wegen Magenproblemen im Spital behandelt werden, sie konnte aber nach kurzer Zeit wieder entlassen werden. Ob sie einfach nur deutlich weniger des giftigen Essens zu sich nahm oder es einfach besser verstoffwechseln konnte, ist nicht klar. Ohnehin ist in diesem Fall einiges seltsam: Erins Kinder aßen am Folgetag Reste des Beef Wellington, kratzten aber vorher die Pilzkruste ab, offenbar, weil sie diese nicht mochten. So war das Essen für sie völlig ungefährlich.

Erins Ex-Mann sagte kurz vorher ab

Aber warum lud Erin überhaupt ihre Ex-Schwiegereltern sowie deren Verwandte zum Essen ein? Von ihrem Mann Simon ist sie bereits seit einiger Zeit geschieden. Sie wollte das Essen aber nutzen, um sich mit ihm wieder zu versöhnen. Allerdings sagte Simon kurz vor dem Essen ab – rückblickend für ihn natürlich ein großes Glück, denn so blieb er von dem giftigen Mahl verschont. Allerdings war er bereits ein Jahr zuvor mit schwerwiegenden Magenproblemen im Spital gelandet – und kämpfte dort um sein Leben.

Über die Herkunft der Pilze machte Erin bei der Polizei folgende Aussage: Einen Teil davon hätte sie frisch im Supermarkt gekauft, den anderen Teil getrocknet in einem Asia-Laden. Zu diesem wollte sie allerdings keine genauere Auskunft geben. Derweil arbeitet man bei der Polizei an einem toxikologischen Gutachten, für das die Reste des Pilz-Mittagessens untersucht werden. Man geht davon aus, dass Grüne Knollenblätterpilze zu den Vergiftungen führten.

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