Gesundheit
Covid-19-Schäden: Verheerende Folgen für Babys möglich
Nach einer Corona-Infektion während der Schwangerschaft können Langzeitfolgen im späteren Leben des Kindes nicht ausgeschlossen werden.
Bislang herrschte in der Medizin darüber Einigkeit, dass Schwangere nicht zu einer Coronavirus-Risikogruppe zählen. Doch durch die gestiegene Datenlage gibt es inzwischen neue Erkenntnisse, die Langzeitfolgen für das Ungeborene durchaus als möglich einordnen.
Zwar zeigen Schwangere aufgrund des herunterregulierten Immunsystems seltener klinische Symptome einer Ansteckung, wie etwa Fieber, doch das Virus kann die Plazenta angreifen, wie Ärzte beobachtet haben. Das wiederum kann das ungeborene Kind gefährden.
Fehlgeburten, Frühgeburten und Entwicklungsverzögerungen
Die bedrohlich niedrige Sauerstoffsättigung im Blut der Patienten blieb in einigen Fällen zunächst unbemerkt. Ein Oberarzt der Medizinischen Hochschule berichtet laut dem Spiegel jedoch von einem Kind, das durch die unzureichende Sauerstoffversorgung schwerer Hirnschäden erlitten hatte und die Patientin sich zu einer Spätabtreibung entschließen musste.
Ein anderer Oberarzt erzählt von einer schwangeren Covid-19-Patientin, die in der 20. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt erlitt, obwohl mit dem Baby alles in Ordnung zu sein schien.
Bei 12 untersuchten Frauen wies das Plazenta derartige Schäden auf, dass die Blutversorgung beeinträchtigt war, was zu Entwicklungsverzögerungen führen kann.
Eine Metastudie von Forschern der University of Birmingham in Chicago hat zudem ergeben, dass das Risiko für eine Frühgeburt bei einer Corona-Infektion der Schwangeren erhöht ist. Die Ergebnisse erschienen im American Journal of Clinical Pathology.
Aufgrund der neuen Erkenntnisse fordern verschiedene Ärzte, dass Schwangere sehr wohl als Risikopatienten anerkennt werden.