Wien

Umsetzung von 33 neuen Gesundheitszentren startet

Bis 2025 sind für Wien insgesamt 36 regionale Gesundheitszentren geplant. Drei sind bereits in Betrieb, der Rest soll nun rasch realisiert werden.

Christine Ziechert
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Mindestens drei Allgemeinmediziner müssen sich für ein Gesundheitszentrum zusammenschließen.
Mindestens drei Allgemeinmediziner müssen sich für ein Gesundheitszentrum zusammenschließen.
iStock/Symbolbild

Auf Einladung von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) trafen sich am vergangenen Freitag Vertreter der Stadt Wien, der Wiener Ärztekammer, der Wiener Gesundheitskassa und aller im Gemeinderat vertretenen Parteien, um über die Zukunft des Wiener Gesundheitssystem zu diskutieren. Dabei wurde auch intensiv über den Ausbau der regionalen Gesundheitszentren in Wien diskutiert, der für den Gesundheitsstadtrat bisher zu schleppend vorangegangen ist. Bei diesem Treffen ist es gelungen, von der Wiener Ärztekammer und der ÖGK die Zusage für die Umsetzung aller noch offenen regionalen Gesundheitszentren zu erreichen. Damit kann die Realisierung von insgesamt 36 regionalen Gesundheitszentren bis 2025 beginnen. 

"Ich bin sehr froh darüber, dass es diesen breiten Schulterschluss in unserer Stadt gibt und wir jetzt gemeinsam das Tempo erhöhen. Damit bin ich mehr als zuversichtlich, dass es uns gemeinsam gelingt, dass die Wiener ihre 36 regionalen Gesundheitszentren bis 2025 haben", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Drei Standorte sind bereits in Betrieb

Alle Ärzte werden nun von der Ärztekammer angeschrieben und zu Informationsgesprächen eingeladen. Neben den drei regionalen Gesundheitszentren, die bereits in Betrieb sind (6., 12., 22. Bezirk), stehen für weitere fünf regionale Gesundheitszentren bereits die Standorte fest (2., 10., 15., 19., 23. Bezirk). Diese fünf Standorte können dann mit den Ärzten realisiert werden. "Ich hoffe, dass wir viele Kollegen für eine Zusammenarbeit in Primärversorgungseinheiten gewinnen können. Daneben wird es aber weiter den klassischen Hausarzt geben, damit die Wiener breite Wahlmöglichkeit haben“, so Thomas Szekeres, Präsident der Wiener Ärztekammer.

Die regionalen Gesundheitszentren sind um zusätzliche Leistungen erweiterte Gruppenpraxen/selbstständige Ambulatorien für Allgemeinmedizin in Form eines gemeinsamen Zentrums. Diese können aber auch regional miteinander zusammenarbeiten, in Form eines Netzwerks. Das heißt, mindestens drei Ärzte für Allgemeinmedizin schließen sich zusammen und bieten ein erweitertes Angebot an. Das Einzugsgebiet für ein regionales Gesundheitszentrum soll rund 7.500 Anwohner umfassen. "Als Wiener Versichertenvertreter der Österreichischen Gesundheitskasse ist es mir besonders wichtig, die Leistungen direkt zu den Patientinnen und Patienten zu bringen", so Alois Bachmeier, der Wiener Obmann der Österreichischen Gesundheitskassa.

Besseres Service und längere Öffnungszeiten

Der Nutzen für die Wiener bei diesen neuen regionalen Gesundheitszentren liegt im besseren Service, sowohl für akut als auch chronisch kranke Patienten, weil unterschiedliche Disziplinen an einem Standort vorhanden sind und Behandlungen und Diagnosen rasch und unkompliziert ineinandergreifen können. Neben anderen Allgemeinmedizinern können in einem regionalen Gesundheitszentrum zum Beispiel diplomierte Krankenpfleger sowie andere Gesundheitsberufe wie Diätologen und Psychotherapeuten angestellt werden. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Ärzte an einem Standort kommt es auch zu einer deutlichen Ausweitung der Öffnungszeiten. Die regionalen Gesundheitszentren arbeiten auch eng mit den Wiener Spitälern zusammen.

Jedes regionale Gesundheitszentrum wird für die zusätzlichen Leistungen alleine von der Stadt Wien mit rund 130.000 Euro pro Jahr gefördert, muss aber dafür zusätzliche Leistungen für die Bevölkerung erbringen. Darüber hinaus gibt es noch eine Ansiedlungsförderung für den niedergelassenen Bereich für Allgemeinmedizin sowie Kinder- und Jugendheilkunde. Eine Ansiedlung in sozioökonomisch schwachen Bezirken bringt eine zusätzliche Starthilfe 44.000 Euro einmalig von der Stadt Wien.