Ein "Schwein", wer die neuen Grippe(Viren) macht: Immer wieder tauchen auch neue Influenza-Viren auf. Die Evolution spielt dabei irgendwie Lotto bis Roulette: durch Neukombination der Erbsubstanz verschiedener Virusstämme (Re-Assortment) - auch aus verschiedenen Tierarten tauchen neue Influenza-Erreger auf. Derzeit kann niemand vorhersagen, ob ein solcher Stamm für Mensch oder Tier gefährlich wird. Bei den in China vor einigen Tagen mit bestätigten Infektionen von bisher sieben Menschen aufgetauchten A(H7N9)-Viren handelt es sich offenbar um "Bösewichte" aus der "Geflügel-Ecke".
Ein "Schwein", wer die neuen Grippe(Viren) macht: Immer wieder tauchen auch neue Influenza-Viren auf. Die Evolution spielt dabei irgendwie Lotto bis Roulette: durch Neukombination der Erbsubstanz verschiedener Virusstämme (Re-Assortment) - auch aus verschiedenen Tierarten tauchen neue Influenza-Erreger auf. Derzeit kann niemand vorhersagen, ob ein solcher Stamm für Mensch oder Tier gefährlich wird. Bei den in China vor einigen Tagen mit bestätigten Infektionen von bisher sieben Menschen aufgetauchten A(H7N9)-Viren handelt es sich offenbar um "Bösewichte" aus der "Geflügel-Ecke".
Die chinesische Bevölkerung leidet bereits unter dem Virus .
Ostasien gilt als klassische Brutstätte für neue Influenza-Viren: Ein Reservoir für Erreger sind etwa Wasservögel (Wandervögel), die beispielsweise in Reisfeldern herumstaksen. Hausgeflügel wird über Exkremente infiziert. Das Hausschwein wiederum ist für Grippeerreger von Vögeln und vom Menschen ein idealer Wirt mit Co-Infektionen, im Rahmen derer ein Gen-Reassortment geschehen kann. Und wenn dann auch noch Tier und Mensch ganz eng zusammen leben, ist es relativ einfach, dass es zum Überspringen von Viren kommt. A(H5N1), die Erreger der "Vogelgrippe" vor einigen Jahren, wurden vor allem durch engen Kontakt zwischen Mensch und Geflügel übertragen, ganz selten auch von Mensch zu Mensch.
Wie ein Lotto-Spiel
Die Zahl der möglichen Varianten ist in dem Lotto-Spiel der Evolution praktisch unbegrenzt. Es kommt nämlich auf die Kombination von Veränderungen beim den beiden Virus-Oberflächenbestandteilen Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N) an. Die Wiener Spezialistin Monika Redlberger-Fritz vom Department für Virologie der MedUni Wien: "In der Tierwelt gibt es 16 Hämagglutinin-Varianten (H1 bis H16) und neun Neuraminidase-Varianten (N1 bis H9). Beim Menschen pathogen (krankheitserregend, Anm.) sind bisher H1 und H3 sowie N1 und N2."
Die H7-Influenza-Viren sind vor allem aus der Welt der "Geflügelpest" bekannt. Bei den Veterinärmedizinern wird zwischen hoch pathogenen (für die Tiere) Stämmen und weniger pathogenen unterschieden. "Beim Menschen gab es schon A(H7N1)-, A(H7N2) und A(H7N3)-Fälle. Die Betroffenen litten aber bloß an Augen-Bindehautentzündung.
Durch A(H7N7) gab es in den Niederlanden einen Todesfall. Es war ein Tierarzt, der aber auch noch eine Behandlung mit einem Neuraminidase-Hemmer ("Tamiflu" oder "Relenza") verweigerte", sagte ein Wiener Virologie- und Impfstoffspezialist. 2003 waren wegen einer Geflügelpest-Epidemie durch A(H7N7) in den Niederlanden, in Deutschland und in Belgien rund 30 Millionen Hühner getötet worden. Es kam zu 80 Infektionen bei Menschen, nur in drei Fällen konnte eine Übertragung von Mensch zu Mensch belegt werden.
Leichte Übertragung
Die leichte Übertragung von Mensch zu Mensch ist auch das entscheidende Faktum für das Entstehen einer Influenza-Pandemie, wie es 2009/2010 bei der "Schweinegrippe" A(H1N1) geschah. Nicht umsonst wurde sie "Schweinegrippe" genannt: Laut allen Forschungen dürfte dieses Virus mit hoher Infektiosität beim Menschen, aber relativ geringer Gefährlichkeit trotz Todesfällen und schweren bis schwersten Verläufen, durch eine Neukombination zwischen Schweine-Viren aus Eurasien und Nordamerika entstanden sein.
An sich wären Forschungsergebnisse zu den Mechanismen, welche ein Tier-Influenza-Virus für den Menschen gefährlich macht bzw. eine leichte Übertragung gewährleistet samt Möglichkeiten zur Vorhersagbarkeit der Gefährlichkeit von neuen Viren (z. B. H7N9) von entscheidender Bedeutung. Doch gerade diese Forschungen waren in den vergangenen Jahren auch umstritten. Als niederländische Experten nachwiesen, dass nur fünf Gen-Mutatationen beim "Vogelgrippe"-Virus (H5N1) eine Übertragung auf Frettchen via Aerosole ermöglichte, gab es 2011/2012 eine monatelange Blockade wegen US-Bioterrorismus-Befürchtungen.