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Neue Hinweise: Kommt Corona doch aus dem Labor?

Die Hinweise mehren sich, dass die Corona-Pandemie einem Labor entstammt. Gleich mehrere Indizien sprechen dafür

Leo Stempfl
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Der Baishazhou Markt in Wuhan, Hubei.
Der Baishazhou Markt in Wuhan, Hubei.
HECTOR RETAMAL / AFP / picturedesk.com

Prof. Dr. Roland Wiesendanger von der Universität Hamburg forschte nun exakt ein Jahr am Ursprung der Corona-Pandemie. Die dabei herausgearbeiteten Erkenntnisse stellen die Vermutung auf, dass "sowohl die Zahl als auch die Qualität der Indizien für einen Laborunfall am virologischen Institut der Stadt Wuhan als Ursache der gegenwärtigen Pandemie sprechen."

Hochwissenschaftliche Beweise seien das aber nicht, die Argumente wiegen jedoch schwer. Anfangs ging man von einer Übertragung durch die Fledermaus aus, doch zur Übertragung des Menschen auf den Erreger wäre ein weiterer Zwischenwirt notwendig. Solch ein Zwischenwirtstier wurde allerdings bisher nicht eindeutig identifiziert.

"nicht-natürlicher Ursprung"

Im Gegensatz zu anderen Viren der Corona-Familie sei hervorzuheben, dass SARS-CoV-2-Viren "erstaunlich gut an menschliche Zellrezeptoren ankoppeln und in menschliche Zellen eindringen". Das deutet auf einen "nicht-natürlichen Ursprung des SARS-CoV-2-Erregers" hin.

Außerdem werden an dem Fischmarkt, der als Ursprung gilt, überhaupt keine Fledermäuse angeboten. "Im virologischen Institut der Stadt Wuhan gibt es jedoch eine der weltweit größten Sammlungen von Fledermauserregern, welche von weit entfernten Höhlen in südchinesischen Provinzen stammen."

Jenes Institut liegt nur 300 Meter vom fraglichen Viehmarkt entfernt. Dort wurde auch jahrelang an Coronaviren geforscht und wie sie ansteckender gemacht werden können. Anders sieht das die WHO. Sie hält einen Ursprung in einem Labor weiterhin für sehr unwahrscheinlich.