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Neue Kassenordination für Wundpatienten startet

Heute Redaktion
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Die neue Kassenpraxis für Wundpatienten soll im Jahr bis zu 1.000 Betroffene versorgen. (Symbolbild)
Die neue Kassenpraxis für Wundpatienten soll im Jahr bis zu 1.000 Betroffene versorgen. (Symbolbild)
Bild: iStock

Am Mittwoch eröffnet in der Donaustadt eine neue Ordination für Patienten mit chronischen Wunden. Pro Jahr soll das Angebot bis zu 1.000 Menschen zugute kommen.

Ob diabetischer Fuß, ein Unterschenkelgeschwür oder andere Wunden, die nicht heilen wollen: Hilfe finden Betroffene ab 23. Oktober in einer Kassenpraxis mit Schwerpunkt chronische Wunden in der Donaustadt. Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), die Ärztekammer für Wien und ein engagiertes Ärzteteam haben sich auf dieses zusätzliche Angebot geeinigt, das jährlich zwischen 800 und 1.000 Patienten versorgen soll.

Untergebracht ist die Spezialambulanz im Gesundheitszentrum "MED22" in der Stadlauer Straße 62 (Donaustadt). Als Kassenordination stehen den Patienten alle Einrichtungen und Leistungen des Wundzentrum Wien 22 uneingeschränkt zur Verfügung.

Lückenschluss in Versorgung von Wiens Norden

"Es freut mich, dass wir im bevölkerungsstarken Norden Wiens eine neue Wundordination eröffnen und damit vielen Patienten, die derzeit im niedergelassenen Bereich nicht ausreichend versorgt sind, ein qualifiziertes Angebot liefern können", erklärt WGKK-Obmann Alois Bachmeier. Vor allem Personen mit Diabetes und Gefäßerkrankungen sind hier angesprochen.

Wundordination macht auch Haus- und Heimbesuche

Das Leistungsangebot für die Patienten ist umfassend: Die Gruppenpraxis ist mindestens 40 Stunden pro Woche geöffnet – Journaldienste an Feiertagen unter der Woche inklusive. Eine Terminvergabe soll binnen zehn Tagen möglich sein. Zudem wollen die Ärzte auch Hausbesuche durchführen und so die umliegenden Pensionisten-Heime mitversorgen, ein immenser Vorteil für jene Patienten, die aufgrund ihrer chronischen Wunden mobil eingeschränkt sind.

Dr. Adalbert Strasser, einer von insgesamt drei Gesellschaftern der Gruppenpraxis sieht die Ziele "in einer umfassenden Betreuung von Patienten mit chronischen Wundheilungsstörungen. Der Betroffene muss im Mittelpunkt stehen. Durch die bereits bestehenden klinischen Strukturen im MED22 ist eine interdisziplinäre Betreuung möglich – kollegiale Zusammenarbeit führt zu einer Optimierung des Patientenmanagements und zu einer Steigerung der Behandlungsqualität – kurze Wartezeiten, kurze Wege."

Die Ordination verfügt über diplomiertes Krankenpflegepersonal mit Spezialisierung auf Wundmanagement, das gesamte Team absolviert regelmäßig einschlägige Fortbildungen. Weiters arbeitet die Gruppenpraxis eng mit anderen Gesundheitseinrichtungen zusammen – etwa den chirurgischen/dermatologischen Ambulanzen umgebender Spitäler, den Wundambulanzen der WGKK und Ärzten, die sich mit der Behandlung von Diabetikern befassen.

1. Schritt zu wienweitem Netzwerk

Die neue Wundordination soll auch ein erster Schritt zu einem wienweitem Versorgungsnetz sein. "Ziel ist es, ein verlässliches Netzwerk zwischen den Experten aufzubauen, damit die Behandlung für die Patienten schneller und besser abgestimmt funktioniert", so Bachmaier.

"Wir sehen die Zukunft in der Behandlung chronischer Wundheilungsstörungen in einem Wundnetz, welches über Wien gestülpt wird. Das Wundzentrum in Wien Donaustadt ist der Startschuss. Die vorhandenen Ressourcen im extramuralen Raum, auch im Sinn der Entlastung der Spitäler in Wien, müssen gebündelt und koordiniert werden. Das ist der Schlüssel zum Erfolg", zeigt sich Strasser überzeugt.

Schwerpunkt auf Diabetes-Betroffene

Durch die Initiative der WGKK sollen sozial- und gesundheitspolitische Forderungen rund um die Versorgung chronischer Wundheilungsstörungen umgesetzt werden. Prävention und Vorsorge beim diabetischen Fußsyndrom sind ein Schwerpunkt des Zentrums und als optionale Ergänzung zu "Therapie Aktiv" zu sehen. Ziele sind einerseits die Umsetzung der "Österreichischen Diabetes Strategie" aus dem Jahr 2017, andererseits die Amputationsrate rund um den Diabetischen Fuß auf Dauer zu senken".