Niederösterreich

Neue Medienplattform will Menschen unterstützen

Gewalt, starre Geschlechterrolle: Anlässlich des Frauenwelttages startet eine neue Plattform, die mit festgefahrenen Bildern aufbrechen will.

Erich Wessely
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Ida, Christine und Sissi
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Femizide, starre Geschlechterrolle: Österreich brauche laut den Herausgeberinnen des neuen digitalen Mediensenders „TheWildGoldenEgg“ "neue Medienräume, in denen wir Dinge, die bis jetzt undiskutierbar waren, besprechen lernen können", heißt es seitens des neuen Senders.

Sind wir eine traumatisierte Gesellschaft? Warum hat eine der erfolgreichsten TikTokerin Malentschi sexuelle Übergriffe mitgefilmt? Ist die Entmündigung der Hausfrau eine gelernte Konditionierung? Und ist Adam und Eva ein patriarchales Märchen, das mitverantwortlich für weltweite Femizide ist? Müssen wir zuerst das Patriarchat verlernen? Alles Fragen, die der neue Medienraum aufwirft. Und die Antwort lautet? „Ja“, so Herausgeberin Sabine Sikor-Petz und Chefredakteurin Natalie Wimberger, die das Medium anlässlich des Weltfrauentages am 8. März in der österreichischen Medienlandschaft positionieren.

Patriarchat verlernen

„Obwohl der Weltfrauentag so etwas wie der feministische Muttertag ist, haben wir dieses Datum gewählt, um die Unterstützung der Medien zu haben. Bei uns gibt es aber die anderen 364 Tage Programm, um das Patriarchat zu verlernen“, so Sikor-Petz und Wimberger.

"Die Liste der Femizide in Österreich ist lang. Das Schweigen auch", heißt es seitens der neuen Plattform. Das ändere sich mit dem Frauenwelttag und der Geburt der neuen Medienplattform "TheWildGoldenEgg". Am Kanal wird es ab 8. März zur Sache gehen. „Frauenhass ist in allen Kulturen weltweit zutiefst verankert, wird jedoch noch immer tabuisiert und unter einer Gleichheitsrhetorik versteckt. Die Feindseligkeit ist in allen Ebenen sozialer Beziehungen zu finden. In Österreich sind wir Spitzenreiter bei häuslicher Gewalt. Bei TWGE wollen wir das Patriarchat verlernen – sanft und freundlich“, so Sabine Sikor-Petz und Natalie Wimberger.         

Drei Frauen machen den Anfang

Ida (83), Christine (66), und Sissi (62), machen den Anfang und brechen das gesellschaftliche Stigma. Als Teil der Community sprechen sie offen und verletzlich über häusliche Morddrohungen und die Verachtung der Gesellschaft. „Wir sind dankbar, dass es endlich ein Medium gibt, das uns nicht in der Täter-Opfer Umkehr in einen Rahmen setzt, um die Quote zu erhöhen. Gewalt an Frauen zieht sich durch alle Schichten und beginnt mit der permanenten subtilen Abwertung und den engen Rollenkorsetts. Die Notfall-App ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, der nichts bringt, wenn dich dein Mann gerade würgt“, so Christine, die jahrelang häuslicher Gewalt und Morddrohungen ausgesetzt war.

„Wir müssen das Patriarchat verlernen und sind alle in der Verantwortung, denn wir sind alle diese Unterdrückungskultur“, bringen es Ida und Sissi auf den Punkt.  

TikTokerin Malentschi
TikTokerin Malentschi
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TikTokerin Malentschi ist ebenfalls Teil der Community: „Es ist Zeit, dass wir nicht mehr das Symptom bekämpfen, sondern uns der Ursache – dem Patriarchat – zuwenden“, erklärt sie. Auch Videoreporter Henrik, der für die Generation Z unterwegs ist, bringt es auf den Punkt: "Meine Generation sucht Wege aus dem alten System, wir wollen bei TWGE mitgestalten."

"Wir wollen Menschen unterstützen"

"Wir wollen Menschen dabei unterstützen, auf einem Weg zu leben, der die Angst verringert und die Liebe zu sich selbst und anderen erhöht“, so Sikor-Petz. Weiter geht es bei TWGE mit der Dekonstruktion der Hausfrauenrolle und von Juni bis Oktober gibt es eine ganz neue Auseinandersetzung mit der weiblichen Sexualität. Man darf gespannt sein!

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