Österreich

Neue Notschlafstelle für Teenager in Ottakring

In der Ottakringer Neumayrgasse wurde die neue Jugend-Notschlafstelle "a_way" eröffnet.
Heute Redaktion
13.09.2021, 22:57

Egal, aus welchem Grund ein Jugendlicher keine Übernachtungsmöglichkeit hat: Hier gibt es eine Anlaufstelle für Teenager in Not. Die Jugend-Notschlafstelle "a_way" hat ab sofort eine neue Adresse: In der Ottakringer Neumayrgasse 4 können Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren kostenlos (und anonym!) übernachten – fünf Nächte lang. Sozialarbeiter helfen dabei, ein anderes Quartier zu finden – wenn der Bedarf besteht. Und: Wer möchte, bekommt Beratung und Unterstützung.

In der Notschlafstelle gibt es zehn Notquartierbetten, Burschen und Mädchen übernachten getrennt voneinander. Acht Betten stehen im Stabilisierungswohnen zur Verfügung. Essen, duschen, Wäsche waschen können Jugendliche auch in der Notschlaftstelle. Und: Es wird Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche angeboten.

Schwertner: "Wollen gemeinsam Weg aus der Krise finden"

"Die Gründe, warum die Jugendlichen so dringend Hilfe brauchen sind vielfältig: ein zerrüttetes Zuhause, weil sie vor Gewalt fliehen, sie an einer Suchterkrankung leiden, der Verlust der Wohnmöglichkeit. In der Notschlafstelle 'a_way' bieten wir den Jugendlichen nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern ein Team von Sozialarbeitern steht ihnen für Fragen zur Seite. Im 'a_way' können sie sich ein paar Tage ausruhen und gemeinsam mit den Jugendlichen wollen wir einen Weg aus der Krise finden. So soll verhindert werden, dass die jungen Menschen in manifeste Wohnungslosigkeit und soziale Isolation abrutschen", betonte Caritas Generalsekretär Klaus Schwertner bei der Neueröffnung der Notschlafstelle 'a_way' für Jugendliche in der Neumayrgasse 4 in Ottakring.

Seit 2005 bietet die Caritas-Notschlafstelle, die zuvor am Westbahnhof beheimatet war, einen Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohnsituationen. Das 'a_way' ist die einzige Notschlafstelle für Jugendliche in Wien und wird aus Fördermitteln der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) und der Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF) betrieben.

537 Jugendliche übernachteten 2016 im 'a_way'

Das besondere Angebot stellt eine Brücke dar, zwischen dem Leben auf der Straße und den Krisenzentren und sozialpädagogischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, zwischen Suchthilfe, Psychiatrie und stationärer Versorgung sowie zwischen Jugend- und Erwachsenenalter bei kritischen Entwicklungsphasen. "Ziel der Jugendnotschlafstelle war es, ein Angebot zu schaffen, das den hohen Autonomiebedürfnissen der jungen Menschen und ihrer vermeintlichen Selbstständigkeit entspricht. Dadurch konnte es von den Jugendlichen auch angenommen werden", erklärt Hermine Schmidhofer, stellvertretende Geschäftsführerin der Sucht- und Drogenkoordination Wien. 2016 haben 537 Jugendliche im 'a_way' übernachtet. Hier gibt es mehr Infos. (gem)

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