Österreich

Neue Planquadrate lassen Lenkern keine Chance

Die Polizei arbeitet verstärkt mit einer neuen Blockade bei Planquadraten. Dabei wird der Verkehr „eingetrichtert", es gibt kein Entkommen.

Heute Redaktion
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1.) Zunächst werden alle Fahrzeuge auf die mittlere Spur "eingetrichtert". 2.) Dann erfolgt die Kontrolle im "Checkpoint". 3.) In den beigestellten Polizeibussen warten Schnellrichter und Amtsärzte auf ihren Einsatz.
1.) Zunächst werden alle Fahrzeuge auf die mittlere Spur "eingetrichtert". 2.) Dann erfolgt die Kontrolle im "Checkpoint". 3.) In den beigestellten Polizeibussen warten Schnellrichter und Amtsärzte auf ihren Einsatz.
Bild: "Heute"-Grafik

Dutzende Meldungen von „Heute"-Lesern zeigen, dass die Wiener Polizei bei Planquadraten immer öfter mit der neuen Sperre arbeiten. Bei der Exekutive firmiert das gnadenlose Vorgehen mit Bezug auf den amtierenden Innenminister mittlerweile als „Kickl-Sperre".

Der Trichter ist brutal, lässt dem Lenker keine Chance mehr auf „Umfahrung" und geht so: Auf einer dreispurigen Straße - so wie etwa diesen Mittwochabend am Franz-Josefs-Kai - wird die ganz linke und ganz rechte Spur durch einen schräg gestellten Funkwagen der Polizei gesperrt.

Oft staut es sich zurück

Alle anfahrenden Autos müssen – so wie übrigens am Dienstagabend auch auf der A22 – im Reißverschlusssystem zunächst auf die mittlere Spur wechseln, was naturgemäß selbst zu nachtschlafender Zeit zu einem ordentlichen Stau führt.

Fahrzeuge, die nach oft langen Wartezeiten in diesen „Polizeitrichter" einfahren, werden zunächst mit Taschenlampen im Innenraum erleuchtet, dahinter erfolgen dann die Kontrollen. Ein Alko-Vortest ist dabei verpflichtend. Insgesamt sind oft bis zu 25 Beamte im Einsatz.

Schnellrichter und Amtsärzte warten

Schnellrichter (für die Strafen) und ein Amtsarzt (bei Verdacht auf Drogen) sitzen in den beigestellten Polizeibussen. Jeder Check dauert kaum länger als drei Minuten. Die Beamten sind freundlich aber bestimmt und entschuldigen sich in manchen Fällen sogar für die „lange Wartezeit" vor dem Kontrollpunkt.

Auf Anfrage bei der Wiener Polizeidirektion heißt es dazu nur lapidar: „Das ist keine neue Methode, dass machen wir bei geringem Verkehrsaufkommen schon lange so."

Früher gab es nur die "Boxengasse"

Früher war die Polizei bei Planquadraten ausschließlich auf rechten Fahrbahnstreifen oder Parkbuchten stationiert und lediglich verdächtige Fahrzeuge in eine Art "Boxengasse" gewunken.

Gewitzte Lenker, die vielleicht zwei Bier oder mehr getrunken hatten, entgingen dem Planquadrat dadurch, dass sie davor in angepasster Geschwindigkeit auf den äußerst linken Fahrstreifen wechselten, der meistens nicht „eingezogen" wurde.

Das ist nun allerdings Schmäh von Gestern…