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Neue Serie "Crossing Lines": Polizei jagt Serienmörder

Heute Redaktion
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Gerade erst hat Europol mit der Aufdeckung eines weltweiten Wettskandals für Schlagzeilen gesorgt. Da mag es nicht überraschen, dass das Fernsehen die europaweite Polizeiarbeit für sich entdeckt. "Crossing Lines" heißt eine neue TV-Serie der Münchener Produktionsfirma Tandem Communications und des amerikanischen Produzenten und Ex-Polizisten Ed Bernero. Sie konnten dafür bekannte Namen wie William Fichtner und Donald Sutherland gewinnen. Gedreht wurde an verschiedenen europäischen Schauplätzen, hauptsächlich aber in Prag.

Gerade erst hat Europol mit der Aufdeckung eines weltweiten Wettskandals für Schlagzeilen gesorgt. Da mag es nicht überraschen, dass das Fernsehen die europaweite Polizeiarbeit für sich entdeckt. "Crossing Lines" heißt eine neue TV-Serie der Münchener Produktionsfirma Tandem Communications und des amerikanischen Produzenten und Ex-Polizisten Ed Bernero. Sie konnten dafür bekannte Namen wie William Fichtner und Donald Sutherland gewinnen. Gedreht wurde an verschiedenen europäischen Schauplätzen, hauptsächlich aber in Prag.

Das finanzielle Volumen der auf zehn Teile angelegten Produktion beträgt 30 Millionen US-Dollar (rund 22,5 Millionen Euro). Welcher deutsche Sender bei der Ausstrahlung an Bord sein wird, steht noch nicht fest. Tandem Communications arbeitete zuletzt eng mit ProSieben und Sat.1 zusammen.

Fichtner mimt in der Serie den kauzigen und doch charmanten Ex-Cop Carl Hickman, der von einer europäischen Eliteeinheit zu Hilfe gerufen wird. Deutsche Zuschauer dürften sich beim Anblick des drogenabhängigen Kriminalbeamten an Schimanski erinnert fühlen. In Den Haag wartet eine Gruppe junger Fachidioten aus ganz Europa darauf, dass ihnen der erfahrene Polizist mit seinem Spürsinn aus der Klemme hilft. Schließlich muss ein Serienkiller gefasst werden, der es auf junge Frauen abgesehen hat.

Mehr als nur Aktionserie

Mit Fichtners Charakterdarstellung steht und fällt die Serie. "Für mich ist es viel interessanter, was das für ein Kerl ist, als was für ein Verbrechen passiert ist", sagt er während einer Drehpause in Prag. Er wolle nicht, dass "Crossing Lines" nur eine weitere Actionserie werde, verrät der 56-Jährige. Fichtner ist die Begeisterung für das Thema anzusehen. "Ich habe einen Bachelor in Polizeiwissenschaft und wollte einmal FBI-Agent werden", berichtet der hochgewachsene US-Amerikaner.

Gedreht wird in einem modernen Bürokomplex am Rande einer Prager Plattenbausiedlung. Accessoires wie Vermisstenmeldungen, Stadtpläne und Aktenordner verwandeln die sterilen Büroräume in eine niederländische Polizeistation. Drei Kameras können hier gleichzeitig laufen, Leuchtstofflampen befluten die Schreibtische.

Europäische Schauplätze

Eine Reihe klassischer Regiestühle lässt trotz des nüchternen Ambientes Hollywood-Stimmung aufkommen. Für eine dramatische Verfolgungsszene in einem Pariser Stadtpark fuhr die Crew eigens an die Seine. Aber auch Prag kann nachts anderen Städten verblüffend ähnlich sehen, verrät einer der Mitarbeiter am Set.

Mit seinem Namen wirbt der 77-jährige Donald Sutherland für die Serie. Er spielt den Richter Dorn am Strafgerichtshof in Den Haag, der der europäischen Sondereinheit deren unkonventionelle Ermittlungsmethoden genehmigen muss. Das rahmt die Handlung ein. Der profilierte Hollywood-Star war zuletzt in den "Hunger Games" zu sehen.

TV- & Hollywood-Produktion

Für das Fernsehen arbeite er nicht anders als bei Dreharbeiten für das Kino, sagt Sutherland. Den Produzenten von "Crossing Lines" habe er gerne zugesagt. "Wenn Krimiserien von den Charakteren handeln und ihnen Raum zur Entwicklung geben, dann können sie großartig sein", meint der Schauspieler. Die Grenzen zwischen TV-und Hollywood-Produktionen verwischen ohnehin. "Meine Familie schaut sich auch Kinofilme auf dem Fernseher an", berichtet Sutherland.

Mit packenden Spannungsbögen hat der Kanadier Erfahrung. Realität und Fiktion fließen dabei ineinander, wie sich Sutherland erinnert. Legendär ist seine Rolle in dem Siebziger-Jahre-Psychohorror "Wenn die Gondeln Trauer tragen" als Restaurator John Baxter, der einer Serienmörderin zum Opfer fällt. Vor der tödlichen Messerszene am Ende des Films habe der Regisseur damals erst einmal alle übrigen Szenen abgedreht. Sutherland erklärt das heute so: "Nur für den Fall, dass ich dabei sterben sollte."