Wirtschaft

Neue Strecken, teure Tickets – was sich bei ÖBB ändert

Die ÖBB werden ihr Angebot im Nah- und Fernverkehr erweitern. Ab 11. Dezember erhöhen sich die Ticketpreise im Schnitt um 3,9 Prozent.

Heute Redaktion
Die ÖBB bauen ihr Fahrplannetz aus.
Die ÖBB bauen ihr Fahrplannetz aus.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Am 11. Dezember 2022 tritt europaweit der neue Fahrplan in Kraft. Die ÖBB werden für ihre Reisenden neue Destinationen und zusätzliche Verbindungen einführen, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

ÖBB CEO Andreas Matthä kündigte einen Fokus auf touristische Destinationen, sowie zusätzliche Verbindungen an und bekräftigte, dass die Bahn bis 2030 4,1 Milliarden Euro in neue Garnituren und die Erneuerung bestehender Züge investieren wolle. Damit werde die Kapazität um 30 Prozent erhöht. Dazu kommen weitere Verdichtungen im Nahverkehr.

Boom im Sommer

"2022 war ein Jahrhundertsommer für die ÖBB. Noch nie, seit der Gründung der Eisenbahn, waren so viele Menschen mit den ÖBB im Fernverkehr unterwegs. Wir erleben einen wahren Bahnboom", berichtet der ÖBB-Chef.

Aktuell sind neue Railjets und Nightjets in Produktion. Ende Sommer 2023 werden die ersten Nightjets Richtung Italien im Einsatz sein. Zusätzlich werden alle Railjets aus der Bestandsflotte ab Frühjahr 2024 einem Upgrade-Programm in puncto Design, Innenausstattung und Technik unterzogen.

62 neue Züge für die Ostregion

Für den Nahverkehr sollen noch 21 weitere Garnituren des Cityjet Doppelstock bestellt werden – das bedeutet insgesamt 62 neue Züge für die Ostregion. Die ersten Cityjet Desiro ML-Züge für Vorarlberg werden bereits im Dezember zum Fahrplanwechsel eingesetzt und in Tirol gehen die ersten neuen Cityjets ab August 2023 auf Schiene.

Auch das Nachtzugnetz wird konsequent ausgebaut. Ab dem Fahrplanwechsel geht es mit dem Nightjet von Wien und München aus an die italienische Riviera. NJ 233 und NJ 40295 werden dafür ab Mailand verlängert und fahren künftig täglich bis nach Genua.

Dreimal über Nacht nach Kroatien

Zusätzlich wird Stuttgart neu ans Nightjet-Netz angebunden: Künftig fährt der NJ 237 über München nach Venedig. Und auch die EuroNight-Züge von Budapest, Zagreb und Rijeka fahren ab Fahrplanwechsel neu verlängert bis nach Baden-Württemberg. Die beliebte EuroNight Verbindung Wien – Graz – Split wird 2023 ausgeweitet und bringt Urlaubsreisende schon ab Anfang Mai bis in den Oktober an die kroatische Adriaküste – nun sogar dreimal pro Woche.

Auch beim Tagverkehr setzen die ÖBB einen Fokus auf touristische Verbindungen. Die direkte IC-Verbindung von Wien ins Salzkammergut nach Bad Ischl, Hallstatt und Stainach-Irdning wird künftig täglich angeboten. Am Wochenende gibt es eine neue direkte Zugverbindung Wien – Schladming – Bischofshofen, die über das Gesäuse führt. Auch einige österreichische Landeshauptstädte werden am Wochenende mit neuen Früh- und Spätverbindungen noch besser vernetzt.

Vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof geht es künftig täglich über Gmünd und Südböhmen direkt nach Prag. Am Wochenende wird die neue Verbindung sogar zweimal täglich angeboten.

Auch national wird das Angebot umfassend für die Reisenden ausgebaut. Auf der Südstrecke ermöglichen zwei zusätzliche Zugpaare zwischen Wien und Villach einen Stundentakt von/nach Kärnten zur Hauptverkehrszeit. Der Intercitybus Graz – Klagenfurt erhält eine Taktverdichtung zu stark frequentierten Zeiten. Auf der Strecke Graz – Linz wird mit Fahrplanwechsel ein zusätzliches IC-Zugpaar. Auch von Salzburg nach Graz hält der neue Fahrplan eine neue tägliche Abendverbindung bereit.

Ticket-Preise angehoben

Neue Früh- und Abendverbindungen erwarten die Reisenden außerdem auf der Weststrecke: Ein neue RJ-Verbindung bringt beispielsweise um 00:28 Uhr Kulturliebhaber:innen nach dem Konzert- oder Theaterbesuch von Wien retour nach Linz. Verlängerungen von RJ-Verbindungen machen Salzburg und Tirol in der Früh von Oberösterreich aus noch besser erreichbar oder bringen Flugreisende ab Salzburg morgens noch früher zum Flughafen Wien.

Mit dem Fahrplanwechsel werden die Preise für 2. Klasse-Tickets um durchschnittlich 3,9 Prozent angehoben, "Heute" berichtete. Grundsätzlich gilt aber: Je früher gebucht wird, desto günstiger ist eine Reise.

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