Coronavirus

Neue Studie: Corona stammt fast sicher von Wuhan-Markt

US-Forscher sind sich nahezu sicher, dass das Coronavirus auf dem Wildtiermarkt von Wuhan auf den Menschen übersprang – womöglich zweimal.

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Eine neue Studie von US-Forschern zeigt: Das Coronavirus stammt fast sicher von einem Wildtiermarkt in Wuhan.
Eine neue Studie von US-Forschern zeigt: Das Coronavirus stammt fast sicher von einem Wildtiermarkt in Wuhan.
Getty Images

Das Coronavirus ist – aufgrund des Kriegs in der Ukraine – in den Hintergrund gerückt. Doch jetzt zeigt eine veröffentlichte Studie von US-Forschern: Das Virus stammt fast sicher vom Wildtiermarkt in Wuhan.

Betroffene arbeiteten am Markt

2019 erkrankten in Wuhan die ersten Menschen an einer noch unbekannten Krankheit. Die Betroffenen, die es zuerst erwischte, hatten auf dem Fischmarkt in Wuhan gearbeitet, wo auch andere lebende Tiere angeboten wurden. Schon früh gingen Forschende davon aus, dass das Virus dort von einem Tier auf Menschen übergesprungen war, was im Fachjargon Zoonose genannt wird. Allerdings hielt sich der Glaube hartnäckig, das Virus sei künstlich von Menschen in einem Labor erzeugt worden.

"Außerordentlich klares Bild"

Gemäß zwei neuen Studien ist dies allerdings äußerst unwahrscheinlich, wie der "Spiegel" berichtet. So kommen zwei neue Studien zum Schluss, dass sich die ersten Erkrankten wohl tatsächlich auf dem Markt infiziert hatten. Wenn man alle Beweise betrachte, ergebe sich ein "außerordentlich klares Bild", dass die Pandemie dort ihren Ursprung genommen habe, so Studien-Mitautor Michael Worobey, der an der Universität von Arizona als Evolutionsbiologe tätig ist. Er und sein Team untersuchten mehrere Hundert Fälle aus den ersten Monaten der Pandemie. Dabei stellte sich heraus, dass sich die höchste Dichte der Fälle rund um den Markt konzentriert habe und sich von dort aus weiterverbreitete.

Möglicherweise zwei Fälle von Viren-Übersprung

Es sei "statistisch höchst unwahrscheinlich", dass sich das Muster der geografischen Verortung der Fälle zufällig ergeben habe, so die Forscher. Zudem seien zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt Waschbärhunde und andere bekannte Wirte von Coronaviren angeboten worden. Des Weiteren gebe ein evolutionärer Stammbaum der Viren Aufschluss: Dieser zeige zwei leicht unterschiedliche Linien von Mutationen, die fast gleichzeitig parallel zueinander entstanden und auf den Mensch übersprangen.

Gemäß anderen Experten könnte sich der zweite Stamm aber auch entwickelt haben, als die Viren bereits vom einen auf den nächsten menschlichen Wirt übergesprungen seien. "Ich glaube nicht, dass die Qualität der Daten ausreicht, um mit Sicherheit sagen zu können, dass irgendeines dieser Szenarien wahr ist", sagt der Virologe Jesse Bloom aus Seattle.