Wien

Neue Super-Stromleitung schützt Wien vor einem Blackout

Der 380-KV-Ring sichert die Stromversorgung, in Wien-Simmering wird das Superkabel derzeit von einem Team der Wiener Netze unterirdisch verlegt. 
Thomas Peterthalner
21.06.2022, 14:47

Das erste Teilstück vom Umspannwerk Wien-Südost Richtung Norden ist bereits fertig. Auf 3,6 Kilometer Länge werden die Leitungen über 14 Strommasten geführt. Im zweiten, 4,5 Kilometer langen Teilstück, werden jetzt rund 13,5 Kilometer Erdkabel vom Ende der Freileitung beim Zentralfriedhofs bis zum Umspannwerk Wien-Simmering verlegt.

600 Tonnen Kabel verlegt

Von riesigen Kabeltrommeln mit einem Durchmesser von 4,3 Meter werden die 16 Zentimeter dicken Erdkabel abgerollt und in die vorbereiteten Künetten verlegt. Insgesamt werden in sechs Bauabschnitten 600 Tonnen Kabel eingebracht und verbunden. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen.

Hochspannung unter der Erde

"Die Wiener Netze sind die einzigen regionalen Netzbetreiber, die auch ein 380-KV-Höchstspannungs-Kabelnetz unter der Erde betreiben", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP). "Diese Leitung verlegen wir zusätzlich, damit wir auch in Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten können." Der Versorgungsring werde mit dem Freileitungsbau von Oberlaa nach Kledering und der Kabelverlegung weiter in die Simmeringer Haide geschlossen, erklärt Wiener Netze-Geschäftsführer Gerhard Fida. 

Wiener Versorgung ist sicher

"Die Stromversorgung in Wien ist eine der sichersten der Welt", so Hanke. Die aktuellen Zahlen zum Thema Versorgungssicherheit belegen, dass Kundinnen und Kunden der Wiener Netze pro Jahr statistisch gesehen lediglich unter 18 Minuten von einer Stromstörung betroffen waren. Das ist wieder eine halbe Minute besser als im Vorjahr und international ein Spitzenwert. Die unabhängige Regulierungsbehörde E-Control prüft die jährlichen Ausfallzeiten der einzelnen österreichischen Stromnetze. Der aktuell veröffentlichte Vergleichswert (ASIDI)für das Jahr 2021 in ganz Österreich beträgt über 26 Minuten.

Wiener Stromnetz mit doppeltem Boden

Das Geheimnis der sicheren Stromversorgung in Wien besteht darin, dass jede Netzkomponente und jedes Kabel im Fall einer Störung einen Ersatz haben, der einspringt. Das war auch beim Stromausfall beim Länderspiel Österreich gegen Dänemark am 6. Juni der Fall. "Der Strom wurde umgeleitet über eine andere Verbindung. Es hat aber 30 Minuten gedauert, bis die neue Verbindung gestanden ist", erklärt Wiener-Netze-Sprecher Christian Call. Die Flutlichtanlage brauchte dann noch einmal 15 Minuten zum Hochfahren. "Die Ausfallzeiten reduzieren sich jedes Jahr."

Mit einer Gesamtinvestition von 46 Millionen Euro in die Verbindung von der südlichen Stadtgrenze nach Wien-Simmering wird die Stromversorgung Wiens auch für zukünftige Anforderungen abgesichert.

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