Österreich

Neue Talk-Reihe: So gelingt Integration in Wien

Welche Integrationspolitik verfolgt Deutschland? Was macht es besser als Österreich? Darum ging es am Montag am Campus der Uni Wien.
Heute Redaktion
13.09.2021, 15:28

Die deutsche Migrationsexpertin Petra Bendel hat dazu mit ihren österreichischen Kollegen Oliver Gruber und Norbert Bichl diskutiert. In unregelmäßigen Abständen sollen weitere Auflagen des Formats folgen. "Heute.at" hat mit dem anwesenden Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) über das Thema Integration gesprochen.

Wiener fremd in Wien?

Rund 40 Prozent der Wiener Bevölkerung habe laut offiziellen Zahlen der Stadt Migrationshintergrund, d.h, beide oder ein Elternteil ist im Ausland geborenen. Versteht er, dass sich Wiener fremd in der eigenen Stadt fühlen? "Ja, das kann ich nachvollziehen", sagt Czernohorszky. "Wir müssen diese Sorgen und Ängste ernst nehmen", sagt er. „Sich fremd fühlen bedeutet nämlich auch sich ohnmächtig zu fühlen. Deshalb müssen wir in der Integrationspolitik alle Wiener mitnehmen."

Ausländer-Wahlkampf in Wien 2020?

"Diese Befürchtung steht im Raum", sagt Czernohorszky. Denn "Wir haben immer noch die selben Parteien in Österreich", sagt er. Czernohorszky befürchtet, dass es im Wahlkampf von Seiten der FPÖ und ÖVP wieder zu "Polemik auf dem Rücken von Migranten" kommt. Ihm geht es darum, die Debatte wieder zu versachlichen, so Czernohorszky. Denn auf kommunaler Ebene kann man sich keinen "faktenresistenten Hetzdiskurs leisten", sagt er.

Fehler in der Integrationspolitik

Zwei Fehler fallen Czernohorszky auf Anhieb ein: „Gar keine Integrationspolitik machen" und eine Integrationspolitik die sich nur an die "Menschen die kommen" richtet. Ersteres hat laut ihm, "die letzte Bundesregierung" betrieben.

Mehr auf die Länder hören

Einen Appell richtet Czernohorszky vorsorglich an die nächste Bundesregierung: "Weg vom Aktionismus, wieder hin zu sachlicher Politik und wieder mehr auf die Länder hören." Denn, die Länder - nicht nur Wien - haben es geschafft von der "Projektitis" weg zu kommen und stattdessen eine "durchgehende Strategie zu fahren, so Czernohorszky.

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