Die Wohnbauförderung in Niederösterreich wird neu aufgestellt: Insbesondere soll Wohnbau in ländlichen Regionen und Eigentum für Jungfamilien unterstützt werden. Auch eine Vorrang-Regelung für Niederösterreicher wird es geben.
45.000 Familien und Haushalte in NÖ werden pro Jahr vom Land gefördert. Um die finanzielle Unterstützung des Landes auf die heutigen Bedürfnisse anzupassen, wurde eine neue "blau-gelbe Wohnbaustrategie ausgearbeitet".
"Pro Jahr bauen die gemeinnützigen Genossenschaften 6.150 Wohnungen und Häuser, allein im Vorjahr waren 777 Millionen Euro für Förderungen und Haftungen in Niederösterreich vorgesehen", führten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Martin Eichtinger aus.
Die von den beiden VP-Politikern präsentierten Schwerpunkte sind die gezielte Förderung von Wohnbau in den ländlichen Regionen, die Stärkung des Eigentums für Jungfamilien und ein "Vorrang für blau-gelb".
Oberste Prämisse: "Wohnen muss für alle Landsleute und Lebensformen leistbar sein. Wohnen muss in allen Regionen unseres Landes lebenswert bleiben."
Förderung in ländlichen Bereichen
Die neue Wohnbaustrategie sieht einen finanziellen Bonus für all jene vor, die im ländlichen Raum bleiben oder sich dort ansiedeln wollen. So will man versuchen, die Abwanderung abzufedern.
Im Schnitt werde dafür die Wohnbauförderung um 20 Prozent angehoben. Auch gewerbliche Bauträger im Ortskern sollen in Zukunft Förderungen beantragen können.
"Für die 'Häuslbauer' gibt es beim Neubau in Ortskernen zusätzlich zur regulären Wohnbauförderung je nach Projekt und Lage bis zu 12.000 Euro an weiteren Förderungen. Bei Sanierungen im Ortskern wird es seitens des Landes einen Einmalzuschuss geben, zusätzlich zur bestehenden Ankaufsförderung, und auch die gemeinnützigen Genossenschaften werden künftig einen Ortskernbonus erhalten können in Form einer Ankaufsförderung", wurde verkündet.
Unterstützung bei Eigentumsschaffung
Die Wohnbauförderung für Jungfamilien werde zudem von 5.000 auf 10.000 Euro verdoppelt, um beim Kauf von Eigentum unter die Hand zu greifen. Für das erste Kind wird es eine Förderung von 10.000 Euro geben, ebenso für jedes weitere Kind.
"Blau-gelb" vor
Im Zusammenhang mit dem „Vorrang für blau-gelb" werde es einen klaren Kriterienkatalog geben, erläuterte Mikl-Leitner weiters. Beispiele: familiäre Kriterien wie die Familiengröße oder das Einkommen, wirtschaftliche Kriterien wie die Nähe zum Arbeitsplatz bzw. Ausbildungsstätte oder gesellschaftspolitische Kriterien wie den Bezug zu einer Gemeinde oder einer Region.
Landesrat Martin Eichtinger erarbeitete dafür gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank ein neues Finanzierungsmodell. Die Mieten für Wohnungen des Landes würden so um 200 Euro pro Jahr günstiger werden.
"Barrierefreies Wohnen"
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für "Junges Wohnen": 450 Wohnungen mit Eigenfinanzierungsbedarf von maximal 4.000 Euro wurden bereits fertiggestellt, 200 weitere folgen noch. Als neues Modell soll es neben dem "betreuten" und "begleiteten Wohnen" schon bald das "barrierefreie Wohnen" geben.
NBG begeistert
"Mit den neuen Schwerpunktsetzungen der Wohnbauförderung, die vor allem auf die Stärkung des ländlichen Raumes abzielt, der Vorrang bei der Wohnungsvergabe an Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und die Stärkung der Eigentumsbildung, auch als Absicherung in der Altersvorsorge, werden Impulse gesetzt, die sich vollinhaltlich im Leitbild der Niederösterreichischen Bau-und Siedlungsgenossenschaft wiederspiegeln", so Direktor Walter Mayr. (nit)