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Neuer 900-Euro-Bonus für Autofahrer und Biker

Bis zu 900 Euro pro Kalenderjahr sollen Fahrer von E-Autos bekommen, versprechen ePrämien-Anbieter. Ab 2024 soll es in Österreich soweit sein.

Auch in Österreich soll eine ePärmie ab 2024 Wirklichkeit werden.
Auch in Österreich soll eine ePärmie ab 2024 Wirklichkeit werden.
Getty Images/iStockphoto

Noch kennen nur sehr wenige Österreicher die Treibhausgas-Prämie, auch THG- oder ePrämie genannt. Ab 2024 fördert die Prämie auch in Österreich den Einsatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Mit dem Pariser Klimaabkommen (2015) sollen Mineralölkonzerne als Importeure von fossilen Brennstoffen für die daraus resultierenden Treibhausgase (THG) stärker zur Kasse gebeten werden. Gleichzeitig soll die E-Mobilität in Form von E-Autos und Ladeinfrastruktur gefördert werden. Die THG-Prämie ist somit ein Resultat des Pariser Klimaabkommens.

In Deutschland gibt es diese Quote bereits seit dem 1. Jänner 2022. Besitzer von E-Fahrzeugen, E-Motorrädern und E-Rollern mit Fahrzeugschein oder Zulassungsbescheinigung können sich beim Umweltbundesamt ihre eingesparten CO2-Treibhausgase zertifizieren lassen und diese Bescheinigung mittels THG-Quoten-Händler als Prämie auszahlen lassen. Ab 2024 wird es auch in Österreich eine ePrämie geben – mit vielen Gemeinsamkeiten, aber auch ein paar wesentlichen Unterschieden zu Deutschland.

Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich sind Mineralölunternehmen als Inverkehrbringer von fossilen Kraftstoffen dazu verpflichtet, eine jährlich steigende Quote der von ihnen emittierten Treibhausgase zu kompensieren. Kurzum: Die Mineralölkonzerne zahlen Geld an diejenigen, die mit ihren E-Autos keine Treibhausgase verursachen. Diese Quote muss jedes Jahr erfüllt werden und steigt von aktuell 8 Prozent jährlich um ein Prozent an. Anspruch auf die eQuote und damit auf Geld haben alle Besitzer von E- bzw. Hybrid-Autos, Pedelecs und E-Rollern mit Straßenzulassung sowie Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladesäulen.

Das gilt auch für Unternehmen, die eine elektrische Fahrzeugflotte betreiben oder ihren Mitarbeitern eine Ladesäule zur Verfügung stellen. Im Unterschied zu Deutschland wird die ePrämie in Österreich aller Voraussicht nach deutlich lukrativer ausfallen. Bis zu 900 Euro sind in Österreich rechnerisch möglich, während in Deutschland aktuell rund 250 Euro pro E-Auto ausgezahlt werden. Wie in Deutschland werden die wertvollen THG-Zertifikate auch in Österreich vom Umweltbundesamt (UBA) ausgestellt, allerdings in Österreich erst ab einer Mindestmenge an eingespartem Co2, um den Aufwand für das UBA in Österreich geringer zu halten.

Weniger Missbrauch in Österreich

Besitzer eines einzigen E-Autos sollen sich also nicht direkt an das UBA wenden können. Und im Gegensatz zu Deutschland soll in Österreich auch weniger Missbrauch etwa durch Tageszulassungen von E-Fahrzeugen möglich sein.

Steven Handau, Branchenkenner und Blogger für https://www.thg-news.de, fasst die Unterschiede zu Deutschland wie folgt zusammen: "Österreich hat genau geschaut wie die THG-Quote in Deutschland genutzt wird und hat daraus gelernt. So soll in Österreich ein Anspruch auf die ePrämie nur für den tatsächlichen Nutzungszeitraum ausbezahlt werden. Tricksereien, dass ein E-Fahrzeug für nur einen Tag zugelassen, aber die Prämie für ein volles Kalenderjahr abkassiert wird, soll es in Österreich nicht geben. Dafür fällt die Prämie voraussichtlich deutlich höher aus als in Deutschland", so Handau weiter.

Noch einige Fragen sind offen

Um eine ePrämie zu erhalten, sollen Österreicher unbedingt einen Quoten-Händler nutzen, denn das Umweltbundesamt in Wien will nicht von tausenden Einzelanträgen überflutet werden, heißt es. Mit dem THG-Zertifikat kann ein einzelner Endkunde also nicht viel anfangen. Er müsste die eQuote einem Mineralölkonzern verkaufen, um an sein Geld zu kommen. Doch die Konzerne wollen keine einzelnen Zertifikate erwerben. 

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    Das Verfahren zur Beantragung der ePrämie bei einem Quoten-Händler ist hingegen einfach. Der in Deutschland etablierte Quotenhändler "WirkaufendeineTHG.de" hat sogar eine spezielle Software entwickelt, die es ermöglicht, aus einem Handy-Foto des Fahrzeugscheins einen Antrag für die ePrämie für den Endkunden zu generieren. "Wir übernehmen den gesamten Prozess von der Antragstellung bis zum Verkauf der Prämien", so Mark Warneke, Mitgründer von WirkaufendeineTHG.de. "Unsere Kunden müssen sich um nichts kümmern."

    Die ePrämie ist eine lukrative Belohnung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen und den Ausbau von Ladeinfrastruktur und soll dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Jeder, der ein Elektrofahrzeug oder eine Ladeinfrastruktur einsetzt, kann und soll von der ePrämie profitieren. Der Antrag ist mittels Quoten-Anbieter kinderleicht.