Fussball

"Frecher Fußball" – Coach Wimmer erklärt neue Austria

Die Austria lässt die Katze aus dem Sack! Der Deutsche Michael Wimmer wird der Nachfolger von Manfred Schmid als Austria-Cheftrainer an. 

Heute Redaktion
Michael Wimmer wurde als neuer Austria-Trainer vorgestellt.
Michael Wimmer wurde als neuer Austria-Trainer vorgestellt.
Gepa

Der 42-jährige ehemalige Stuttgart-Interimstrainer wurde am Dienstagvormittag offiziell als neuer Austria-Chefcoach vorgestellt. Im Herbst betreute Wimmer sieben Spiele lang interimistisch die Schwaben, war drei Jahre lang Co-Trainer von Pellegrino Matarazzo in Stuttgart, war davor in Augsburg als Co-Trainer und acht Jahre lang im Nürnberg-Nachwuchs tätig. Wimmer bringt seinen Co-Trainer Ahmet Koc mit an den Verteilerkreis. Marc McCormick, Videoanalyst Lorenz Kutscha-Lissberg und Torhütertrainer Udo Siebenhandl bleiben im "Veilchen"-Trainerteam. Wimmers Vertrag läuft vorerst zweieinhalb Jahre. 

Den Erstkontakt zum deutschen Trainer gab es kurz vor Weihnachten, wie Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner bekannt gab, zur Einigung kam es schließlich zwischen Weihnachten und Silvester. "Am Anfang hatten wir eine Liste mit etwa 20 Kandidaten, aber wir haben unsere Wunschlösung bekommen. Es war ein intensiver Herbst. Aber die ersten Gespräche waren gut. Als Bayer ist er eh ein halber Österreicher", scherzte Ortlechner. 

"Frecher Fußball"

Wimmer präsentierte sich am Dienstag erstmals als Austria-Trainer, erklärte auch seine Vorstellungen, wie künftig am Verteilerkreis gespielt werden soll. "Ich habe mega Bock auf das Projekt, ich habe Lust auf die Aufgabe, es ist eine richtig geile Sache, das gehen wir an", zeigte sich der gebürtige Bayer bei seiner Vorstellung als Austria-Coach gleich bis in die Haarspitzen motiviert. 

Dabei soll Wimmer genau diese Art von Fußball spielen lassen, den sich die violette Führung rund um Sportdirektor Ortlechner und den Bald-Vorstand Jürgen Werner auch vorstellt, den sie auch Ex-Coach Manfred Schmid nicht zutrauten. "Es ist frecher Fußball. Lieber unbekümmert als schüchtern. Die Philosophie ist, mutig zu spielen, früh in Ballbesitz zu kommen, dann können die Ballbesitzphasen auch länger sein. Sinn und Zweck ist aber, Tore zu schießen. Wir wollen in die Box rein", skizzierte der 42-Jährige, der überzeugt ist, diese Spielweise mit dem aktuellen Kader bewerkstelligen zu können. Neuverpflichtungen sind aufgrund der finanziellen Schieflage der Austria ohnehin nicht drinnen. "Vom Kader bin ich natürlich überzeugt, sonst wäre ich nicht hier. Die Idee, die ich habe, die der Verein hat, das gibt der Kader her. Ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen."

"Nett nur zur Schwiegermama"

Etwas detaillierter erklärte dann Ortlechner die Herangehensweise. "Nett und brav sollte man im Fußball nicht sein, das soll man nur zur Schwiegermutter sein. Aber wir wollen weder Salzburg, noch den LASK kopieren, sondern unsere Identität finden, die haben wir ein wenig verloren. Aber ich will einigen die Angst nehmen: Wir schreiben unsere eigene Geschichte, jede Kopie ist immer schlechter als das Original", so der violette Sportdirektor. 

Ortlechner unterstrich ebenso, dass die Austria in einem "Neufindungsprozess" sei. "Den Weg mit jungen Spielern wollen wir weiterführen, wir wollen die hohe Durchgängigkeit weiter erleichtern", erklärte der 42-Jährige, deshalb soll künftig von der Kampfmannschaft bis zum Nachwuchs und zum Frauen-Team dieselbe Philosophie gespielt werden. 

Zugänge wird es vorerst keine geben. Der Abgang von Billy Koumetio, den Liverpool zurückholt, wird durch Eigenbauspieler Matteo Meisl aufgefangen.

Wimmer gab sich derweil kämpferisch. Schon sein Debüt wird ein echtes Sechs-Punkte-Spiel gegen Austria Klagenfurt sein. "In Stuttgart hatte ich sieben 'Finalspiele', aber klar, das wollen wir gewinnen. Das Ziel ist, unter die Top-Sechs zu kommen. Dann legen wir neue Ziele fest", so Wimmer. Zunächst sei aber das Kennenlernen der Mannschaft im Vordergrund. Dafür wurde auch das Testspiel gegen den FavAC am Samstag abgesagt.