Wirtschaft

Neuer BMW folgt aufs Wort und fährt zum Lenker

BMW orientiert sich am legendären Night Rider: Autos kommen via Sprachbefehl und Smartwatch automatisch aus dem Parkhaus.

Heute Redaktion
Teilen

Dieser Bursche war schon in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends urcool: Der Night Rider. Untertitel: Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht. Das Auto hieß „K.I.T.T." und folgte aufs Wort. Wenn es für den fahrenden Ritter einmal dicht wurde, rief er nach seinem Wagen und der Bolide kam selbstständig ruckzuck zu Hilfe.

Das Auto kommt auf Befehl

BMW hat diese Idee aufgegriffen und tatsächlich umgesetzt. BMW-Fahrer können ihr Auto per Sprachbefehl und Smartwatch zu sich rufen. Künftig fährt der Wagen nicht nur autonom, sondern parkt auch automatisch, zumindest im Parkhaus. Dabei verlässt sich die bayrische Schüssel nicht auf ein GPS-Signal, das in Parkhäusern zu ungenau ist. Vier Laserscanner am BMW erfassen die Umgebung und erkennen Hindernisse. Nähert sich das Auto zu schnell einem Hindernis, schlägt das automatische Bremssystem zu.

Gesetzliche Regelungen fehlen

Über die intelligente Uhr und einen Sprachbefehl kann der Fahrer das Fahrzeug auch wieder zur Ausfahrt des Parkhauses bestellen. Das System ist für i3, 3er-, 5er- und 7er-Modelle fast ausgereift, kann aber mangels entsprechender gesetzlicher Regelungen in Österreich noch nicht eingesetzt werden, erklärte Christian Morawa, CEO BMW Austria, am Mittwoch in Wien.

Morawa und Christoph Schröder, Geschäftsführer BMW Motoren GmbH in Steyr, zogen eine erfreuliche Jahresbilanz. Mittlerweile ist mehr als jedes zweite weltweit ausgelieferte Fahrzeug der BMW Group mit einem Motor aus Steyr unterwegs. Es gab dort zwar einen kräftigen Produktionszuwachs von 5,2 Prozent, allerdings brach der Bau von Dieselmotoren um 10,6 Prozent auf 776.129 Stück ein. Bei Benzinern gab es hingegen ein Plus von 40,2 Prozent auf 551.025 Motoren. Auch bei E-Autos ist BMW vorne dabei: Jedes vierte Strom-Auto kommt von der BMW Group.

Picture

Weniger verkauft, mehr umgesetzt

Verbaut werden die Motoren aus Steyr unter anderem im 5er BMW, der bei Magna Steyr für den Weltmarkt produziert wird. "Wir haben in Steyr das modernste Motorenwerk Europas", frohlockte Schröder. Insgesamt hat die BMW Group in Österreich 2017 etwas weniger Autos verkauft, aber trotzdem mehr umgesetzt.

Picture

"Diesel wichtig für Klimaziele"

Die Diskussion um Umweltschäden von Dieselmotoren laufe "auf Basis von falschen Behauptungen, die Kunden dürfen nicht weiter verunsichert werden", betonte BMW-Steyr-Chef Schröder. Ohne Dieselmotoren wäre das Klimaziel der EU kaum erfüllbar, erklärte Schröder. Der Dieselmotor werde jedenfalls noch lange eine wichtige Rolle spielen.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) habe bei seinem Werksbesuch in Steyr kürzlich betont, dass keine neuen Steuern auf Diesel geplant seien und dass Fahrverbote in Städten für Dieselfahrzeuge nicht im Raum stünden, erklärte der BMW-Manager.

(GP)