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Neuer Crosby! NHL jagt Wunderkind aus Österreich

Vom Eiskunstläufer zu Österreichs größter Eishockey-Hoffnung! "Heute" nimmt Wunderkind Marco Rossi unter die Lupe.

Heute Redaktion
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Marco Rossis Weg in die Eishockey-Elite scheint vorgezeichnet! Der 16-Jährige ist Österreichs größtes Talent. Vor wenigen Tagen feierte er in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse sein Profi-Debüt und glänzte für die GCK Lions prompt mit einem Assist. Renommierte Stationen des internationalen Eishockey stehen beim jungen Crack Schlange. Er selbst verfolgt ein großes Ziel: Rossi will in die NHL!

Der Sport wurde ihm schon in die Wiege gelegt. Sein Vater Michael Rossi war Bundesliga-Profi für die VEU Feldkirch. "Ich war selber kein Talent. Ich höre immer wieder, dass er es nicht von mir haben kann", schmunzelte Rossi senior im "Heute"-Interview. Der 44-Jährige nahm sich Zeit, um über den steilen Aufstieg seines Sohnes zu sprechen und beleuchtet die Anfänge des Talents.

Klubs reißen sich um ÖEHV-Talent

Der Teenager schnuppert erste Profi-Luft. Die Beförderung hat er sich mit Ausnahmeleistungen in der Jugend des Schweizer Top-Klubs ZSC Lions und dessen Farmteam GCK Lions verdient. Als einer der jüngsten rangiert er in der U20 unter den besten Scorern der Liga. "Der Klub weiß, was er kann. Er ist eines der größten Talente in der Schweiz", erklärt Vater Michael.

Seine Leistungen im Schweizer Nachwuchs haben viele Interessenten auf den Plan gerufen. Drei Agenten, "einer aus Nordamerika, zwei Österreicher", kümmern sich die Zukunft Rossis. Sie haben alle Hände voll zu tun: "Marco hat Anfragen aus Schweden, aus der CHL (Kanadas Nachwuchs-Elite, Anm.). Es sind immer wieder Scouts da."

Wie es mit ihm weiter geht, steht noch nicht fest. "Die Entscheidung trifft Marco. Die NHL ist sein ganz klares Ziel. Er ist sehr glücklich in der Schweiz. Alle hier wissen, dass er ein sehr guter Spieler ist. Im April werden wir Gespräche führen." Die Familie Rossi ist den Zürichern dankbar, darum habe sich der Klub offene Gespräche verdient. Einen Verbleib will Vater Michael keinesfalls ausschließen: "Hier haben wir eine riesige Plattform, die regelmäßig Drafts ausbildet."

Große Zukunft vorgezeichent



Den Entry Draft der NHL spricht Rossi nicht ohne Grund an. Jahr für Jahr verpflichten die Teams der besten Liga der Welt so ihre Stars der Zukunft. 2020 ist Rossi verfügbar und wird jetzt schon hoch gehandelt. Zuletzt wurde Rossi von einem Fachportal in Nordamerika als einer der möglichen Top-Picks gewählt. "Den Artikel kennt er, darüber musste er schmunzeln. Er macht sich über solche Dinge nicht viele Gedanken."

Der Vorarlberger beschreibt seinen Sohn als ruhig, bodenständig. Den Trubel um seine Person könne er gut wegstecken. Seine Trainer und Mitspieler schätzen ihn nicht nur wegen seiner Qualitäten auf dem Eis, "er spielt in der Kabine nicht den Kasperl".

Rossi – der neue Crosby?



Zu seinen großen Stärken zählt seine Spielintelligenz. "Er kann das Spiel lesen, erkennt Situationen pfeilschnell. Anderen sind nur die Tore wichtig. Marco sieht immer den, der besser steht. Er kann aber auch selber scoren, ist sehr kreativ." Michael Rossi betont aber auch das gute "Two-Way-Game" seines Sohnes. "Das wurde ihm in Zürich stark vermittelt. Im heutigen Eishockey gehört die Defensive einfach dazu."

Ob man Rossi mit einem bekannten NHL-Spieler vergleichen könne? "Er kopiert niemanden. Mich erinnert er aber stark an Sidney Crosby. Wie er das Spiel liest, seine Balance auf dem Eis. Sein Agent Patrick Pilloni sagt, er erinnert ihn eher an Patrick Kane."

Technik-Feinschliff beim Eiskunstlauf



Neben seinen Spielmacher-Qualitäten zeichnet den 16-Jährige seine präzise Eislauftechnik aus. Sein Vater verrät, wie sich Marco seine Geheimwaffe aneignen konnte: "Bis er 13, 14 Jahre alt war ging er jede Woche zum Eiskunstlauf-Training. So hat er es von klein auf richtig gelernt." Der ehemalige DDR-Sportler Uwe Kagelmann verpasste ihm den Feinschliff. Kagelmann eroberte zwei Mal Olympiabronze – 1972 in Sapporo und 1976 in Innsbruck.

Michael Rossi ist sich sicher, dass Eiskunstlauf für die Entwicklung seines Sohnes sehr wichtig war. Wenngleich die beiden Sportarten für ihn "untrennbar miteinander verbunden sind", ist es unüblich, dass junge Athleten beide gleichzeitig betreiben. Hockey-Spieler belächeln den Kunstlauf häufig. Ob sich die harten Cracks früher über Marco lustig gemacht haben? "Vielleich zu Anfang. Als sie gesehen haben, dass er ihnen um die Ohren fährt, hat das schnell aufgehört. Viele sind dann auch regelmäßig zum Training gegangen."

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